Vier Songs hat die Newcomer-Band schon veröffentlicht, weitere sind in Planung.
Zweite Session als BandSo will Favorit den Kölner Karneval aufmischen
„Es ging innerhalb weniger Wochen von null auf hundert“, sagt Dennis Wurm. Vor rund einem Jahr hat er gemeinsam mit Fabian Pezl und David Koska die Band Favorit gegründet. Dann ging alles ganz schnell: Vier Singles hat die Band seitdem veröffentlicht, seit Kurzem arbeitet sie mit der Kölner Künstleragentur „Go GmbH“ zusammen und ist für diese Session mit der Single „Ich find dich joot“ auf dem Sampler „Megajeck“ vom Musik-Verlag Dabbelju vertreten.
Angefangen hat alles bei einem Festival in Frankreich im Mai vergangenen Jahres. Dort haben sich Koska und Pezl kennengelernt, sind ins Gespräch über Musik gekommen. Pezl machte bereits solo kölsche Musik – der 26-Jährige kommt aus Leverkusen-Schlebusch, Köln ist seine Wahl-Heimat. 2021 gewann er mit seiner Imi-Ballade „Aanjekumme“ bei dem Musik-Wettbewerb „Euer Song für Köln“. Auch Koska war bereits musikalisch tätig. Der 35-jährige Kölner hat etwa in einer Indie-Pop-Band gespielt, später hat er Techno-Musik gemacht. Über die Musik hat Koska vor rund zwei Jahren auch das dritte Bandmitglied kennengelernt: Dennis Wurm ist Produzent und hat vor der Gründung von Favorit hauptsächlich Rock-Pop und Alternative Rock gespielt. Der 26-Jährige kommt gebürtig aus dem Sauerland und lebt seit drei Jahren in Köln.
Zu dritt fassten sie dann den Entschluss, es mit kölscher Musik und Karneval zu probieren. Pezl singt und spielt Gitarre, Wurm spielt hauptsächlich Gitarre und Bass und Koska spielt Schlagzeug. Allerdings wechseln sie ihre Instrumente auch, bauen etwa Bongos ein, um für Abwechslung zu sorgen und nutzen Backings, um auch zu dritt auf der Bühne einen vollen Sound zu schaffen.
Favorit will Tradition mit modernem Sound vereinen
Ihr Stil geht in Richtung Pop, inspiriert von Bands wie Cat Ballou oder Planschemalöör. „Uns ist wichtig, das Traditionelle, was man aus kölscher Musik kennt, zu bewahren und mit modernem Sound zu vereinen“, sagt Wurm. Das Traditionelle spiegele sich etwa bei der Verwendung von akustischer Gitarre oder auch mal der Quetsch wider, in langsamen Schunkel-Rhythmen und den kölschen Texten. Favorit wolle keinen Party-Schlager machen, wichtig ist ihnen auch die korrekte Verwendung der Sprache. Da aber keiner von ihnen in einem Kölsch sprechenden Haushalt aufgewachsen ist, haben sie sich dafür Unterstützung geholt: Dabbelju-Chef Wolfgang Löhr ist einer der „Kölsch-TÜVs“, wie Pezl es nennt.
Nach der Gründung der Band musste schnell ein Name her, er sollte kurz, prägnant und hochdeutsch sein. Neben „Favorit“ standen in einer Abstimmung in der Band-Whatsapp-Gruppe etwa „Lichterloh“, „Sternstunde“ oder „Zeitgeist“ zur Wahl – Pezl, Koska und Wurm konnten sich jedoch ohne großes Gerede auf den Namen Favorit einigen. Einen Tag vor dem 11.11. vergangenen Jahres veröffentlichten sie schon ihre erste EP mit drei Songs, zur Sessionseröffnung spielten die drei ihre ersten gemeinsamen Konzerte in kleinen Kneipen und bei Freunden. Die ersten Erfahrungen als Band im Kölner Karneval haben sofort überzeugt: „Das ist ganz anders als in der deutschen Pop-Musik, wo es einem echt schwer gemacht wird“, sagt Koska. Die Szene sei offen, man unterstütze sich gegenseitig.
Mit einer Agentur und Technikern im Rücken ist die Band für diese Session schon professioneller aufgestellt, hat bereits auf zwei Vorstellabenden gespielt und ist auch für einige Termine wie etwa „Arena Alaaf“ in Gummersbach gebucht. Da wird es dann auch neue Musik geben: Am 8.11. bringt Favorit die neue Single „Nie jedaach“ raus, die das Heimatgefühl in Köln beschreibt.
Während der Session, wahrscheinlich im Januar, will die Band dann noch eine weitere Single veröffentlichen: „Ich habe das Gefühl in meinem Freundeskreis, dass man gerne mal schon was früher das letzte kölsch anzapft, sich eine Falafel auf die Hand holt und dann – obwohl man am nächsten Tag ausschlafen kann – schon in die Koje hüpft“, sagt Pezl. „Bes de Sonn opjeiht“ solle dazu ermuntern, doch noch eine Runde länger in der Kneipe zu bleiben.