Der Präsentationsabend gilt als Inspiration für die nächste Session.
Stammtisch Kölner KarnevalistenPräsentationsabend wird zum großen Familientreffen
Pünktlich um 19 Uhr zog der Vorstand des „Stammtisch Kölner Karnevalisten“ gemeinsam mit der Blaskapelle „Domstädtern“ auf die Bühne vom Sartory. Bruno Praß, der Baas und erste Vorsitzende des „Stammtisch Kölner Karnevalisten“, begrüßte den nahezu vollen Saal, besonders die Präsidenten und Literaten, die gekommen waren, um sich für das nächste Sitzungsprogramm inspirieren zu lassen.
Ludwig Sebus, der „Träger der Goldenen Maske“ des Stammtischs ist, musste sich leider kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen. Stolz präsentierte Praß das kreativ gestaltete Programm des Abends, bestehend aus Rednern, musikalischen Beiträgen und Tanzgruppen. Insgesamt 15 Programmpunkte hatten jeweils 20 Minuten, ihr Können zu zeigen.
Keine leichte Aufgabe, den Abend zu eröffnen
Die „Domstädter“, nicht zu verwechseln mit der Domstadtbande, die den Abend später beenden sollte, hatte zu Beginn des Abends die Aufgabe, den Abend stimmungsvoll zu eröffnen. Keine leichte Aufgabe, mehr als einen Monat vor Beginn der neuen Karnevalssession.
Doch mit dem zur Bewegung auffordernden Lied „Oben Unten“ von den Räubern hatten die Domstädter den Saal schnell für sich gewonnen. Insgesamt lieferte die Blaskapelle unter der Leitung von Dirigent Thomas Sieger eine gut einstudierte Eröffnung des Abends.
Die darauffolgenden Tanzgruppen „Kölsch Hännes’chen und „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ konnten mit alten kölschen Liedern und kreativen Choreographien die Aufmerksamkeit des Publikums gewinnen. Auch die Tanzgruppe „De Höppemötzjer“ begeisterte mit einer tänzerischen Höchstleistung.
Die Tanzgruppen, die eigentlich schon fest im Sitzungskarneval etabliert sind, nutzen den Auftritt beim „Stammtisch Kölner Karnevalisten“ jedoch gerne, damit neue Tänzer schon vor der Session Bühnenluft schnuppern können und um neue Tänze zu präsentieren.
Kanzler soll den Jakobsweg statt des Holzwegs gehen
Der Redner Reiner Roos, der unter dem Alias „Ne närrische Kommissar“ auftrat und zum ersten Mal auf der Bühne des Sartory stand, versuchte statt mit Anekdoten aus dem Polizeialltag, mit größtenteils bekannten Pointen und Witzen über Fußball, Frauen und Politik zu überzeugen.
Deutlich geschickter formulierte „Dä Schofför vom Kanzler“, Jens Singer, seine Kritik an der Regierung. Neben Erzählungen von Gesprächen mit dem Kanzler im Auto scherzte Singer, was der Kanzler Olaf Scholz machen könnte, wenn er einmal in Rente ist. „Ich habe ihm vorgeschlagen, nach der Amtszeit mal den Jakobsweg anstatt des Holzwegs zu gehen“, erzählte „Dä Schofför“.
Solomusiker Philipp Oebel schaffte es, den Saal mit selbstgeschriebenen Krätzchen und einer Art gesungenen Zungenbrechern zu beeindrucken, was man an der Ruhe im Saal erkennen konnte.
Auch Harald Voß, der als „Jeck no Note“ auftritt, hat es mit seinem selbstkritischen, humorvollen Krätzchen nach dem Motto „Wenn ich auftrete gehen alle immer auf die Toilette“, genau das Gegenteil von seiner gesungenen Befürchtung erreicht: Keiner verließ den Saal und alle hörten dem Solisten zu, der den „Fastelovend mit leisen Tön“ bereichern möchte. Zu dem Lied „Dat es Karneval“, das sein Vater, Walter Voß im Duo „Hot un Höötchen“ komponierte, schunkelte und sang der ganze Saal.
Perfekt abgestimmte Zwischenspiele
Die Kapelle von Markus Quodt, die den Abend musikalisch begleitet hat, glänzte im Zusammenspiel mit den Rednern. Perfekt abgestimmte Zwischenspiele, passend zum Witz, ließen einige Redner staunen.
Neue Akzente setzte die Musikgruppe Amago. Mit einer Kombination Samba, Salsa und kölschem Text war die fünfköpfige Gruppe bemüht, den Saal von dem neuen Konzept zu überzeugen.
Insgesamt wirkte der Abend im Sartory wie ein großes Familientreffen der Karnevalisten, da neben Präsidenten und Literaten, auch andere Gäste, viele davon selbst im Karneval aktiv, dabei sein konnten.