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KarnevalKölner Designerin Maria Lucas präsentiert Sessions-Kostüme

Lesezeit 2 Minuten

Designerin Maria Lucas zeigt ihre neonfarbene Rokoko-Garderobe - die im Schwarzlicht leuchtet.

Köln – Ungewohnte Rolle für Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann. Mit ihrem Lebensgefährten Professor Torsten Weber präsentierte die Sportlerin sich als Model und schlüpfte in das Outfit einer kampferprobten Revoluzzerin aus der Zeit der Französischen Revolution. Denn genau dort ist die Kölner Designerin Maria Lucas auf der Suche nach den Wurzeln des aktuellen Sessionsmottos „Social jeck – kunterbunt vernetzt“ gelandet.

„Vor 225 Jahren hat sich das Volk erstmals vernetzt – gegen Obrigkeit, Kirche und Ausbeutung. Damals wurde der Weg zur modernen Demokratie geebnet“, sagt Lucas. „Diese enormen gesellschaftlichen Veränderungen wirken bis heute nach – durchaus bis in den Sartory und den Gürzenich.“

Inspiriert von Bildern und Zeichnungen aus jener Zeit, hat die Modedesignerin eine recht spektakuläre und opulente Kostüm-Kollektion entworfen: 24 Variationen für Frauen, sechs verschiedene Modelle für Männer. So manche Kostüme in den typischen Stoffen und Farben der Garderobe des Bürgertums (Blau, Weiß, Rot) wirken wie von Kampf und handgreiflichen Auseinandersetzungen gezeichnet: mit stilisierten Brandspuren, Rissen und Löchern, die von Bajonettangriffen stammen könnten. Lucas: „Ähnlich wie für Filmproduktionen haben wir das professionell zerfleddert und patiniert.“ Allerdings gibt es diesen „Used Look“ nur auf besonderen Wunsch. So mancher möchte das edle Gewand lieber „im schönen Zustand“ belassen, weiß die Designerin, die als kunterbunte Ergänzung noch Rokoko-Kostüme in gelben, grünen und orangen Neonfarben beisteuert.

Heidemann und Weber, der als Dekan an der Cologne Business School tätig ist, haben sich vor sieben Jahren im Karneval kennen- und lieben gelernt und setzen nun auf die leicht verruchten Versionen. „Die sind ganz individuell und aufwendig gestaltet, mit liebevollen Details. Etwas Besseres kann man doch nicht kriegen“, sind sich die beiden einig und kündigen an, das Revolutions-Outfit zu verschiedenen Veranstaltungen zu tragen. „Tendenziell zuerst bei den Roten Funken“ , heißt es. Die erfolgreiche Fechterin hat schon mehrere Roben aus dem Hause Lucas im Schrank. „Für den Sportpresseball oder jede Sportler-Gala lasse ich mir ein Ballkleid schneidern“, sagt Heidemann. „Diese sind anders als die von der Stange.“ Und Weber weiß: „So ist sie Mittelpunkt so mancher Veranstaltung. Ein echter Hingucker.“