Köln – Weltmarktführer Anheuser-Busch übernimmt den britischen Brauereikonzern SABMiller. Das bedeutet: Jedes dritte Bier auf der Welt wird künftig aus den Brauereien des neuen Mega-Konzerns kommen.
Aber wie sieht es da in Köln aus? Im September 2014 verkündete die Gaffel-Brauerei vom Eigelstein in der Innenstadt nach Köln-Gremberghoven zu ziehen.
Die Produktionsstätte in dem Wohngebiet sei zu klein geworden, erklärte das Unternehmen. Auch Reissdorf, Sion und Früh Kölsch wurden einst in der Innenstadt hergestellt, bevor die Brauereien an den Stadtrand zogen. Wer braut eigentlich noch in der Kölner City? Welcher Konzern steckt hinter den Kölsch-Marken und: wo entsteht welches Kölsch?
Die Kölsch-Produktionsstätten im Überblick:
Mehrere Kölner Großbrauereien produzieren im Auftrag anderer Brauereien auch deren Biere. Lohnbrauverfahren nennt sich das. So entstehen in der Sünner-Brauerei in Kalk auch Schmitz Kölsch, Böll Bier und Traugott Simon. Die Privatbrauerei Gaffel braut Richmodis Kölsch, die Schreckenskammer wird aus Mülheim beliefert:
Kölsch:
Früh, 1904 – 1987: Innenstadt, seit 1987: Rheinkassel
Menge: 370 000 Hl (pro Jahr)
Köln-Mülheim
Kölsch:
Gilden, seit 1890 in Mülheim
Dom: früher Alteburger Str. 142, Köln, (zwischendurch Erzquell Brauerei Bielstein, Wiehl), seit 2014 in Mülheim
Sion: früher Innenstadt, seit 1993 in Mülheim
Küppers: früher Bayenthal, seit 2004 in Mülheim
Sester: früher Ehrenfeld, seit 1993 in Mülheim
Peters: früher Monheim, seit 2004 in Mülheim
Im Lohnbrauverfahren:
Ganser, früher in Leverkusen, seit 2000 in Mülheim
Schreckenskammer, früher Innenstadt, seit 2000 in Mülheim
Kolping
Menge: 450 000 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Helios, Christianstr. 2, Ehrenfeld
Menge: 500 Hl (pro Jahr)
1908 – 2014: Eigelstein 41
Kölsch:
Gaffel, im Lohnbrauverfahren: Richmodis, ab August 2015: Porz-Gremberghoven
Menge: 480 000 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Päffgen, seit 1884: Friesenstraße 64
Menge: 6000 Hl (pro Jahr)
seit 1858 in Kalk
Kölsch:
Sünner
und im Lohnbrauverfahren:
Schmitz
Böll
Traugott Simon
Menge: insges. 35 000 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Mühlen, seit 1858: Am Heumarkt
Menge: 35 000 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Hellers, seit 1991: Roonstraße 33
Menge: ca. 4000 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Reissdorf, 1894 – 1996: Severinsstr. 51, seit 1996 in Rodenkirchen,
Menge: 600 000 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Bischoff, seit 1961: Brühl
Menge: ca. 2500 Hl (pro Jahr)
Kölsch:
Zunft, seit den 50er Jahren Bielsteiner Straße 108, 51674 Wiehl
