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Hilfe bei Kita-Platz-SucheStadt Köln startet Online-Portal „Little Bird“

Lesezeit 3 Minuten

Mit dem Portal „Little Bird“ möchte die Stadt Kita-Anmeldungen – hier eine Gruppe beim Mittagessen – besser koordinieren.

Köln – Es hat gedauert, bis der „kleine Vogel“ losfliegen durfte. Nun hat die Stadt „Little Bird“ ganz heimlich, still und leise gestartet. Der Verzicht auf Pressemitteilungen und blumige Worte lässt vermuten, dass die Verantwortlichen dem Braten immer noch nicht ganz trauen. Und tatsächlich lassen einige erste Reaktionen von betroffenen Eltern vermuten, dass „Little Bird“ noch nicht ganz rund läuft. „Wir sind leise gestartet“, sagt Karsten Betz, Abteilungsleiter im städtischen Amt für Kinder, Jugend und Familie. Jeden Tag gebe es eine Lagebesprechung, anschließend werde „neu justiert“. Wichtig sei aber die Botschaft: „Unser Elternportal läuft.“

Anmeldechaos soll enden

Die Stadt will mit dem neuen Computerprogramm nicht nur den Service für Eltern verbessern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind in einer Kita suchen. Mit „Little Bird“ soll auch das alljährliche Anmeldechaos enden. Bislang erfolgte die Vergabe der Kita-Plätze auf höchst aufwendige Weise, denn die verschiedenen Kita-Träger waren nicht miteinander vernetzt. Eltern rannten von Einrichtung zu Einrichtung und meldeten ihre Kinder oft zur Sicherheit gleich in mehreren an. Verträge wurden nicht unterschrieben, weil man bis zuletzt auf einen Platz in der Nachbarschaft hoffte; andere Verträge wurden kurzfristig gekündigt, weil sich etwas Besseres ergab. Das sorgte für Ärger bei allen Beteiligten. Eine kluge Steuerung, die es möglichst vielen Recht macht, war für die Stadt nicht möglich.

Vor dem Start von „Little Bird“ gelang es, fast alle Träger von Kitas zusammen zu bringen. Nur einige wenige kleinere Elterninitiativen und private Einrichtungen würden noch nicht mitmachen, so Betz. Somit sind nun 640 von 670 Kitas im neuen Anmeldesystem: Städtische Kitas, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und andere freie Träger sind im Netz zu finden. „Little Bird“ ist sowohl Suchmaschine wie Anmeldeportal. Maximal fünf Kindertagesstätten kann man für seinen Nachwuchs auswählen.

Anmeldung zu Hause oder vor Ort in der Kita

Das kann man sowohl bequem von zu Hause aus am privaten Computer machen als auch nach wie vor in einer Kita vor Ort. In diesem Fall gibt dann die Leiterin oder der Leiter der Einrichtung die Daten ins System ein. Bislang habe es keine großen Fehler gegeben, sagt Betz. Eltern, die Fragen haben oder an technischen Hürden scheitern, könnten dafür abgestellte Fachberater anrufen. „Allen Anrufern konnte bislang geholfen werden.“ Was passiert, wenn nun immer mehr gleichzeitig auf die Technik zugreifen, müsse man abwarten. Die Mitarbeiter des Amts für Kinder, Jugend und Familie haben in den vergangenen Jahren mache Computerpanne erlebt, die für viel Ärger gesorgt hat. Entsprechend zurückhaltend fallen die kurzfristigen Prognosen für „Little Bird“ aus.

Eigentlich hätte die neue Technik, die zahlreiche Kommunen in Deutschland anwenden, schon lange am Start sein sollen. Im Umland arbeiten bereits einige Städte und Kreise mit dem Programm. Außer Essen war jedoch noch keine größere deutsche Stadt mit dabei. Das Programm hätte für Köln „modifiziert“ werden müssen, so Betz. „Es gab Etliches, was nachgearbeitet werden musste.“ Außerdem musste es mit dem in der Vergangenheit immer mal wackeligen Abrechnungsprogramm für die Elternbeiträge verbunden werden.

Noch nicht im Kölner System ist das Angebot der Kindertagespflege. Tagesmütter und -väter aufzunehmen, sei in einem zweiten Schritt geplant, wenn das System stabil läuft, sagt Betz. Weit mehr als 700 Anbieter mit einer gültigen Pflegeerlaubnis der Stadt sind zur Zeit bei der Kontaktstelle Kindertagespflege registriert. Sie müssten alle noch unter das Dach von „Little Bird“.

https://portal-koeln.little-bird.de

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