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Klangprobe feat „Und wieder Oktober“Melancholisch-poppige Herbst-Musik

Lesezeit 4 Minuten

Sara Kulawik (v.l.), Marc Frensch und Benedikt Greif spielen als Und wieder Oktober melancholischen Akustik-Pop. Es fehlen die Bandmitglieder Rike Müller und Benedikt Kluth.

Köln – Es ist melancholischer Akustik-Pop – und klingt wie Herbst für die Ohren. Das Quintett Und wieder Oktober arrangiert wunderschöne, zarte Melodien mit zuweilen recht traurigen Texten. Die Lyrik erzählt stets kleine Geschichten, die dem Leben der Musiker entspringen. Instrumentiert mit Gitarre, Klavier, Schlagzeug und Streichern sind die kleinen Pop-Perlen. „Der Herbst passt einfach gut als Beschreibung für unsere Musik, außerdem haben Marc und ich uns im Oktober kennengelernt“, erklärt Sarah Kulawik den Namen der Formation.

Die Band:

Sarah Kulawik (26), Gesang und Klavier, hat gerade ihr Studium der Sonderpädagogik abgeschlossen und wohnt in der Nähe des Barbarossaplatzes.

Marc Frensch (26), Gesang und Gitarre, hat ebenfalls sein Studium der Sonderpädagogik erfolgreich beendet und wohnt in der Südstadt.

Simon Greif (26), Schlagzeug, Percussion, ist ausgebildeter Veranstaltungstechniker und studiert Musik und Biologie auf Lehramt, er lebt in Kalk.

Rike Müller (29), Geige, arbeitet als selbständige Musiktherapeutin und lebt in Bonn.

Benedikt Kluth (31), Cello und Bass, ist Gesamtschullehrer und wohnt in Buchheim.

Die Musik von Und wieder Oktober ist auf der Homepage zu hören sowie auf MySpace und auf Soundcloud. Eine Mini-Album mit fünf Songs kann per E-Mail bestellt werden.

Der nächste Auftritt:

Am 21. Februar um 20.30 Uhr in Manni's Rästorang in der Kyffhäuserstraße 18. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:

Website: www.undwiederoktober.de

E-Mail: undwiederoktober@googlemail.com

Sarah Kulawik: Mein Vater ist Musiklehrer und Hobby-Jazzgitarrist. Deshalb lief bei uns Jazz und die Musik von Gitarren-Virtuosen wie Eric Clapton. Als Einschlafritual hat er mir seinen aktuellen Lieblings-Gitarristen vorgespielt. Ich erinnere mich zum Beispiel an den amerikanischen Musiker Steve Khan. Später habe ich in der Band meines Vaters gesungen.

Kulawik: Ein Album von Abba. Ich war mit sechs Jahren ein großer Fan. Den Namen der CD weiß ich nicht mehr, nur noch, dass der Song Waterloo darauf war.

Simon Greif: Die Alternative- Rocker Lostprophets in der Live Music Hall im vergangenen Jahr. Die Waliser machen genau die Mischung aus Rock und Metal, die mir gefällt. Das Konzert war der Hammer. Und ich versuche immer noch, einige Sachen des Schlagzeugers nachzuspielen. Der hat eine unheimlich gute Technik drauf.

Marc Frensch: Das Stück „Froh dabei zu sein“ von Philipp Poisel. Ich finde den Text genial – Egal, wie schlecht du dich fühlst, besinn dich auf das, was du hast, und sei einfach froh, dabei zu sein. Der Text hat mit dazu geführt, dass ich auf Deutsch schreibe.

Die Fragen stellte Alexander Figge

Gemeinsam mit Marc Frensch hat sie die Band, die eigentlich ein Duo sein sollte, 2011 gegründet. Angefangen hat alles mit einem Auftritt in der Kölner Fußgängerzone an Weihnachten 2008. „Wir hatten beide den Traum, einmal als Straßenmusiker aufzutreten. Das war wie eine Mutprobe – wenn wir uns das trauen, dann können wir alles machen“, sagt Frensch. Mit Coversongs von Alanis Morissette und Missy Higgins bestanden sie die Feuertaufe. Es folgten weitere Auftritte im Freien, und rasch entstand der Wunsch, eigene Lieder zu spielen. Die ersten Texte verfassten sie auf Englisch. Doch bald schon war für Frensch klar: „Deutsch ist die Sprache, in der ich mich besser ausdrücken kann, in der meine Texten die gewünschte Wirkung haben.“ Sie sollen den Zuhörer berühren. Inspiration sind für ihn die Strophen des deutschen Singer-Songwriters Philipp Poisel.

Mehr Musiker müssen her

Die ersten fünf Songs nahmen Kulawik und Frensch noch allein auf, instrumentiert mit Gitarre, Klavier und Streichern. Den Gesang teilten sich beide. Schon während der Aufnahmen aber war dem Duo klar, dass mehr Musiker her müssen. Mit Schlagzeuger Simon Greif, Geigerin Rike Müller und Cellist Benedikt Kluth waren die passenden Mitstreiter schnell gefunden. Einen ersten Auftritt in großer Besetzung hatten Und wieder Oktober beim Bandwettbewerb „Köln rockt“ im Club Bahnhof Ehrenfeld im Sommer 2012. Der Einzug in die nächste Runde gelang zwar nicht, trotzdem begeisterte das Quintett: „Wir hatten nur rund zehn Freunde mitgebracht, doch der Saal war voll bei unserem Auftritt – und alle haben gefesselt zugehört. Das war überwältigend“, sagt Marc Frensch.

Mittlerweile sind weitere Songs hinzugekommen. Die Musiker bewegen sich im Folk-Kosmos von Damien Rice und Mumford and Sons. So auch das Stück „Hier“ über die Macht des Zufalls: „Wäre ich nicht kurz vorm Bäcker vor Dackel Paula weggerannt/ stündest du nicht etwas länger vorm Plakat mit Urlaubsstrand/ wäre die Luft nicht soviel schwüler, anstatt sonnig warm gewesen/ stünden wir nicht unterm selben Dach, geschützt vorm selben Regen/ Gar nicht dran zu denken, hättest nen Regenschirm dabei/wo wärst dann du, wenns nicht in jener Nacht geschah.“ Die Band selbst will sich nicht auf den Zufall verlassen, sondern „spielen, spielen, spielen.“ Auf der Bühne und im Studio – damit es ewig Herbst werde, möglichst in ganz Deutschland.