Klares Wasser und viel PlatzGroßer Tüv-Schwimmbadcheck im Naturfreibad Vingst
- Der Tüv hat die großen Freibäder in Köln unter die Lupe genommen.
- Das Naturfreibad Vingst schneidet insgesamt gut ab und landet im Test auf Platz sechs.
- Das Freibad an einem Baggersee im Kölner Osten bietet naturbelassenes Open-Air-Gefühl.
- Das Freibad an einem Baggersee im Kölner Osten bietet naturbelassenes Open-Air-Gefühl.
Köln – Das Naturfreibad Vingst liegt an einem Baggersee im Kölner Osten. Die Betreiberin, die städtische Tochtergesellschaft Köln-Bäder, verspricht „exzellente Wasserqualität“, einen „feinen Sandstrand“, „Idylle pur“ und ein „naturbelassenes Open-Air-Badevergnügen mit der ganzen Familie“. Doch wie steht es um Sicherheit, Sauberkeit und das Angebot für Kinder? Der Tüv hat es getestet.
Das erwartet die Besucher
Das Naturfreibad ist in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich geteilt. Vor dem Wasser wurde feiner Sand aufgeschüttet. Eine großzügige Liegewiese bietet viele Schattenplätze unter Bäumen. Neben kostenfreien Hängematten können auch Liegen geliehen werden. Es gibt zudem einen Verleih für Stand-Up-Paddleboards.
Das wird Kindern geboten
Kinder können sich auf dem großer Abenteuerspielplatz mit Kletterschiff, Balancierparcours, Seilbahn, Wippe, Schaukel, Karussell und Wasserspielen austoben. Die Geräte sind zum Teil mit schattenspendenden Sonnensegeln überspannt. Der Spielplatz liegt im Blickfeld der Badeaufsicht. Für Kleinkinder ist ein Wickelbereich mit Mülleimer und Desinfektionsmittel vorhanden, laut Tüv ist dieser aber nicht sehr kinderfreundlich gestaltet.
So sauber und sicher ist es
Das Bad machte auf die Testerin einen sehr sauberen Eindruck. Die Duschen und Umkleiden beschreibt sie zwar als „sehr alt und abgenutzt“, sie waren allerdings aufgeräumt, gepflegt, geräumig und frei von Müll. Die modernisierten Sanitäranlagen waren ebenfalls sehr sauber. Im Bad selbst seien genügend Mülleimer aufgestellt. Das Wasser war sehr klar. Da es ein Naturfreibad ist, leben im Wasser auch Gänse, die an einigen Ecken ihren Kot hinterlassen. Darauf werden die Gäste aber bereits vor dem Eintritt ins Bad hingewiesen.
In Sachen Badesicherheit hatte der Tüv nichts zu beanstanden: Es gab eine Badeaufsicht und weitere Angestellte mit Funkgeräten. Auch der Nichtschwimmerbereich wird vom Bademeister mit überwacht. Abzüge gab es, weil keine Fluchtwege ausgeschildert sind. In der Kategorie Brandschutz bemängelte der Tüv, dass es kein elektronisches Feueralarmsystem gibt. Dafür sind die Umkleidekabinen mit Rauchmeldern ausgestattet, Feuerlöscher vorhanden. Köln-Bäder-Sprecher Achim Fischer sagte auf Nachfrage, dass erst kürzlich die in allen Bädern regelmäßig stattfindende Brandschutzbegehung gewesen sei. „Dabei gab es keine Beanstandungen. Wir erfüllen sämtliche gesetzliche Auflagen.“
So ist das Essen
Angeboten wurde ausschließlich Fast Food wie Pommes, Wurst, Chicken Nuggets. Wegen einer defekten Fritteuse konnte der Tüv das Essen allerdings nicht testen.
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Hier kann das Bad punkten
Als „Highlight“ bezeichnete die Testerin die kostenfreien Hängematten. Sie lobte die vielen Schattenplätze, die saubere Liegewiese und das vielfältige Angebot des Freibads – neben Klassikern wie Volleyballfeld auch moderne Angebote wie Stand-Up-Paddling. Punkten kann das Bad auch mit dem klaren Wasser. Lob gab es für den barrierefreien Eingang, wo Gäste außerdem alle wichtigen Infos finden – darunter Hinweise auf den Datenschutz sowie die Haus- und Badeordnung. In der Kategorie Sicherheit landete das Bad auf dem zweiten Platz im Gesamtranking der 15 getesteten Bäder.
Hier hakt es
Die Duschen beschreibt die Testerin als „nicht einladend“. Es wäre wünschenswert, wenn sie – wie die Toiletten – ebenfalls modernisiert würden. Die Duschen befinden sich außerdem etwas entfernt von den Umkleiden. Der Hinweis auf den Erste-Hilfe-Raum ist von der Sonne stark ausgeblichen und könnte erneuert werden. Bäder-Sprecher Fischer verspricht: „Das bessern wir zur nächsten Saison aus. Es ist in unserem Interesse, dass unsere Gäste die Schilder gut lesen können.“
So ist der Gesamteindruck
Am Eingang mache das Naturfreibad zwar den Eindruck, als wäre die Zeit stehengeblieben und als wäre es „etwas verrottet“, schreibt die Testerin in ihrem Fazit. „Je näher man aber an das Becken kommt, desto liebevoller wirken die Details.“ Das Bad deckt der Testerin zufolge „viele Bedürfnisse“ ab. Sämtliche Altersgruppen kämen auf ihre Kosten. Im Gesamtranking belegt das Naturfreibad Vingst (mit dem Waldfreibad Steinbachtalsperre in Euskirchen) den sechsten Platz.
Naturfreibad Vingst, Vingster Ring, 51107 Köln. 0221/2791860.Öffnungszeiten: je nach Wetterlage (siehe Internetseite), 10-19 Uhr.Eintritt: Erwachsene 4,80 Euro, Jugendliche 3,90 Euro, Kinder unter sechs Jahren 0,50 Euro