„Deutschland wird mich noch häufiger sehen“Rapper Aitch hofft auf englisch- deutsches Duell bei der EM und kündigt neue Musik an

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Rapper posiert mit junger Frau.

Der britische Rapper Aitch hat am Dienstag in Köln Autogramme an seine Fans verteilt, hier posiert er mit der 24-jährigen Annabelle.

Der britische Rapper Aitch hat zusammen mit Luciano den inoffiziellen EM-Song „Baddies“ produziert. Am Dienstag besucht er das EM-Spiel in Köln.

Dass Aitch aus Manchester kommt, merkt man sofort. Der britische Rapper trägt zwei Ketten, Uhr, Tattoos und Sonnenbrille, dem Manchester-Englisch ist teilweise schwer zu folgen. Sein eigentlicher Name ist Harrison Armstrong, der Künstlername ist von der englischen Aussprache des Anfangsbuchstabens seines Vornamens abgeleitet. Zu seinem Meet and Greet in dem Sneaker-Laden Snipes auf der Schildergasse sind am Dienstagnachmittag viele Fans gekommen.

Menschen stehen an einem Sneaker-Laden Schlange.

Lange Schlange vor dem Snipes-Store: Am Dienstag gab Aitch hier Autogramme.

Aitch liebt Köln. Hier habe er eine seiner besten Shows gespielt. Das einzige Problem: „Jedes Mal, wenn ich in Köln bin, bin ich am Ende betrunken“, grinst der britische Rapper. Es sei bereits das zehnte Mal in diesem Jahr, dass er in Deutschland ist. Angereist sei er schon am Montagabend für das Meet and Greet bei Snipes. „Und dann haben wir zufällig gemerkt, dass England in Köln spielt und uns direkt Tickets geholt“, sagt der 24-Jährige.

Hoffnung auf deutsch- englisches Duell

Besonders zuversichtlich ist er mit Blick auf das Spiel jedoch noch nicht. „Sie müssen verstehen, wie gut sie sind. Bisher spielen sie, als seien sie der Underdog, aber das sind sie nicht“, sagt er. Aitch hoffe auf das Duell Deutschland gegen England bei der EM. Gerne im Finale in Berlin. „Aber bis dahin müssen wir uns noch verbessern, und zwar asap [Anm. d. Red.: so schnell wie möglich]“, sagt er. „Wir haben ein wirklich gutes Team, aber wir spielen im Moment nicht gut zusammen.“ Am liebsten würde er einige Spieler auf anderen Positionen aufstellen, als es der englische Trainer Southgate macht. Er würde sogar die ganze Formation ändern. „Aber was weiß ich schon, ich bin ja kein Fußball-Manager“, lacht er.

Der britische Rapper Aitch posiert vor einem Fenster, dadurch ist im Hintergrund der Kölner Dom zu sehen.

Aitch beim Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Wenn schon nicht als Trainer, will er zur Europameisterschaft musikalisch etwas beitragen. Aitch hat am 7. Juni 2024 gemeinsam mit dem deutschen Rapper Luciano den neuen Song „Baddies“ auf den Markt gebracht. Der wurde bereits vor einem Jahr produziert und man merkt: Es geht nicht wirklich um Fußball. Aber das Sample und der Song generell würden einfach zur EM - und Sommerstimmung passen. Deshalb hätten sie sich dazu entschieden, es wäre der perfekte Zeitpunkt, den Song zum Turnier herauszubringen, so der Rapper.

Aitch mit mehreren deutschen Rappern in Kontakt

Und es funktioniert: Aktuell belegen sie Platz sechs der deutschen Single-Charts. In der wichtigsten deutschen Deutschrap Playlist „Modus Mio“ ist das Lied sogar ganz oben. In England ist er bisher nicht ganz so erfolgreich wie in Deutschland. „Leider hören viele von uns keine Musik in einer anderen Sprache, weil wir mitsingen wollen“, bemerkt Aitch, „und wahrscheinlich sind Engländer auch etwas ignorant.“ Im Fall von „Baddies“ sei Lucianos Part auf Deutsch einfach viel größer.

Vor zwei Jahren hatte Luciano ihn auf Instagram angeschrieben und nach einer Kollaboration gefragt. So kam der Kontakt zustande. Seinen Vers für den gemeinsamen Song „Bamba“ (zehnt-meist gestreamter Song in Köln in 2022) hatte er Luciano damals noch über das Internet geschickt.

Doch seitdem sie sich für dessen Musikvideo das erste Mal in Deutschland getroffen hatten, verständen sie sich richtig gut. Sie sehen sich oft, wenn Aitch in Deutschland ist und würden in der Zukunft definitiv neue Musik zusammen machen. Aber auch mit anderen deutschen Rappern stehe er wegen einer Zusammenarbeit in Kontakt. „Heute Morgen habe ich noch mit einem gesprochen, aber ich darf nicht sagen, wer es ist“, sagt er. Aber er verspricht: „Deutschland wird mich noch häufiger sehen“.

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