Schau im Sportmuseum zur InklusionGroße Leistungen und große Gefühle
Köln – Die Gesichter von Leistungssportlern sind auf Fotos meist ernst, konzentriert, fokussiert auf das Geschehen. In der neuen Ausstellung im Deutschen Sport- und Olympia-Museum spiegelt sich in den Gesichtern der abgebildeten Athleten vor allem Freude wider.
„Die Ausstellung zeigt eine andere Seite des Sports. Auf den Fotografien sieht man eine Ausgewogenheit zwischen Ehrgeiz und Spaß. Unsere Athleten haben Freude an Leistung, aber ohne dabei verbissen zu sein“, sagt Bernhard Conrads vom Verein Special Olympics Deutschland (SOD).
Das Ausstellungs- und Aktionsprogramm „Sport inklusiv: Gewinner sind wir alle!“ rückt erstmals die Special Olympics, den Sport von Menschen mit Behinderung, in den Blick. Es ist ein gemeinsames Projekt von Sportmuseum, SOD und dessen Landesverband Special Olympics NRW.
Im Fokus steht die inklusive Fotoausstellung von Fotografen mit und ohne Behinderung, deren Bilder große sportliche Leistungen und große Gefühle einfangen. Das Gesicht der Ausstellung ist Lea Post. Sportfotograf Florian Conrads hat sie beim Staffellauf fotografiert: „Leas Ausstrahlung hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Ungezwungenheit ist das Besondere an den Special Olympics“, sagt er.
Mit den rund 45 Bildern wollen sich die Athleten präsentieren und Menschen mit und ohne Behinderung erreichen. Zum einen sollen mehr Sportler mit Behinderung mitmachen, und zum anderen seien sie noch immer vielen Vorurteilen ausgesetzt.
„Sie wollen als Leistungssportler ernst genommen werden. Und in Sachen Sportsgeist können wir alle von ihnen lernen“, sagt Bernhard Conrads. Deshalb auch der Name der Ausstellung: „Gewinner sind wir alle“.
Denn jeder, der an den Special Olympics teilnimmt, wird geehrt, nicht nur die Sieger. Um das zu verdeutlichen, steht im Vorraum der Ausstellung ein Siegertreppchen mit gleich neun Stufen.
Interaktive Begegnungen
Die Ausstellung gliedert sich in fünf Bereiche, die unterschiedliche Phasen darstellen, in denen sich Sportler befinden: Vom Warmmachen und Coachen über die Wettkampfsituation bis zum Gewinn und der Siegeszeremonie.
Inklusive Tandems, je ein Museumsführer und ein Athlet, bieten an, gemeinsam mit den Besuchern durch die Ausstellung zu gehen. „Es sollen interaktive Begegnungen werden und gar keine klassischen Führungen“, erklärt Kai Hilger vom Sportmuseum. Erstmals sind auch die Informationen neben den Bildern in leichter Sprache verfasst worden.
Mehrere Aktionstage, wie zum Beispiel ein Basketball-Turnier mit Trainingsangebot begleiten die Ausstellung und bieten die Möglichkeit, Sport im Kontext inklusiver Begegnung zu erleben. Die Ausstellung ist bis zum 19. November im Sport- und Olympia-Museum am Zollhafen zu sehen und im regulären Eintrittspreis mit inbegriffen.