Kölner LandgerichtBetonplatte stürzt in Gerichtssaal – Wasser regnet in das Gebäude
Köln – „Bitte alle Sitzungen unterbrechen und die Sitzungssäle räumen“, hallte es am Mittwochnachmittag durch das Kölner Landgericht. Kurz zuvor stürzt ein Betonelement beim Krantransport auf das Dach eines Verhandlungssaales, wie die Bau- und Liegenschaftsbetriebe am Abend dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilten. Umgehend wurde das gesamte Gebäude evakuiert. Vorsorglich sind vor Beginn der Bauarbeiten zwei Stockwerke und die unmittelbare Umgebung gesperrt worden, niemand ist bei dem Unfall verletzt worden.
Polizei und Feuerwehr waren nicht vor Ort. Wie hoch der Sachschaden ist, konnte am Mittwochabend noch nicht abgeschätzt werden. Die Bau- und Liegenschaftsbetriebe kündigten für Donnerstag eine Stellungnahme an.
Einen Tag hat das Kölner Landgericht seinen Betrieb nur teilweise wieder aufnehmen können. Einige Verhandlungen würden am Donnerstag und Freitag noch ausfallen, sagte ein Gerichtssprecher der „Deutschen Presse-Agentur“. Durch den Absturz der Platte sei ein Loch in der Saaldecke entstanden, und durch diese Öffnung habe es während der Nacht hineingeregnet. Die Statik des Gesamtgebäudes sei nicht beeinträchtigt.
Alle Personen aus dem Gebäude evakuiert
Laufende Verhandlungen wurden nach dem Unfall unterbrochen, Beamte brachten die Beschuldigten sofort aus dem Gebäude. Auch Richter, Schöffen, Anwälte und Zeugen versammelten sich gegenüber des Haupteingangs. „Hier findet heute nichts mehr statt“, erklärte ein Beamter um kurz nach 16 Uhr.
Im August 2019 beschloss das Justizministerium, das Gebäude an der Luxemburger Straße abreißen und durch einen Neubau ersetzen zu lassen. Die Entscheidung gegen eine Kernsanierung, die laut Landesjustizminister Peter Biesenbach (CDU) zehn bis zwölf Jahre gedauert hätte, wurde gemeinsam mit der Stadt getroffen. Wieso es dennoch zu den folgenschweren Sanierungsarbeiten kam, blieb am Mittwochabend noch unklar.