„Ich habe Köln liebgewonnen“Christine Westermann spricht über ihren 75. Geburtstag

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Zu sehen ist die WDR-Moderatorin, Autorin und Journalistin Christine Westermann.

Christine Westermann, hier im Jahr 2017, feierte kürzlich ihren 75. Geburtstag.

Christine Westermann lebt seit 2001 in Köln. Zur Stadt hegt sie gemischte Gefühle. Zum 75. Geburtstag gab sie dem „Express“ ein Interview.

Im Interview mit dem „Express“ sprach die WDR-Moderatorin, Autorin und Journalistin Christine Westermann auch über ihre Beziehung zu Köln und ihren 75. Geburtstag. Geburtstage feiere sie immer noch gerne, trotzdem hadert Christine Westermann auch ein wenig über den 75.

„Diese Zahlen sind von Jahr zu Jahr stärker mit Wehmut verbunden. Ich denke oft an die Worte von Schauspieler Miroslav Nemec: ‚Wenn du dir dein Leben wie ein Ein-Meter-Maßband vorstellst, also jeder Zentimeter ist ein Jahr, und dann abschneidest, was schon vorbei ist...‘ Mir bleiben gerade noch 25 Zentimeter – aber auch nur, wenn ich 100 werde.“

Köln: Christine Westermann wäre nicht gerne 20

Auf die Frage, ob sie gerne noch einmal 20 Jahre alt wäre, antwortet Westermann: „Nein – auch nicht mit der Lebenserfahrung, die ich jetzt habe. Wenn ich sehe, was auf der Welt los ist, wie düster und krank sie ist – dann erwische ich mich manchmal bei dem Gedanken, dass es vielleicht sogar ganz gut ist, dass ich schon 75 bin.“

Westermann fühlt sich in manchen Situationen noch sehr jung: „Wenn ich aus meinem Cabrio aus Versehen mal zu lange zum Mann im Nachbarauto gucke, denke ich ‚Westermann, du flirtest. Dabei bist du schon weit über 70. Das ist vorbei!‘ Dabei kann ich so gut flirten. Und vielleicht ist es ja auch nicht vorbei...“

Mit ein bisschen Wehmut schaut Westermann zurück, wenn sie auf frühere TV-Produktionen von ihr zurückblickt: „Dann sage ich oft: ‚Wie schade! In den Anzug, den ich da trage, würde ich heute gern noch reinpassen!‘ Ich hätte heute gern die Figur, die ich mit 25 hatte – hab es aber leider verpennt, was dafür zu tun. Dafür esse und trinke ich zu gerne. Manchmal finde ich, dass mein Gesicht schöner geworden ist – da ist jetzt so viel Leben, so viel gutes Leben drin.“

Christine Westermann spricht über ihre Beziehung zu Köln

Seit 2001 lebt Christine Westermann in Köln. Mit der Stadt verbindet sie gemischte Gefühle: „Ich habe Köln liebgewonnen. Das Besondere an der Stadt sind die Menschen, die mir vom ersten Tag an sehr zugewandt waren. Ansonsten halte ich es mit Jörg Thadeusz, der die Stadt mal als ‚Architektur-Gehacktes‘ bezeichnete.“ 

Westermann verrät auch, welche Beobachtungen in Köln sie wütend machen. „Vor allem die vielen rot-weißen Baustellenbaken, die überall rumstehen und bei denen man sich nie klar sein kann, ob überhaupt jemand weiß, dass die auch mal abgeräumt werden müssen.“ 

Christine Westermann hat auch mit 75 noch einiges vor: „Ich habe immer noch den Wunsch, zu studieren. Ich möchte viel reisen, aber nicht mehr die ganz großen Sachen machen. Ich habe große Lust auf Theater- und Opern-Besuche, auf Städtereisen. Ich möchte rumgucken und in das Leben der anderen schauen.“ (red)

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