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„Asterix kütt nohm Kommiss“Comic-Heft „Asterix als Legionär“ erscheint auf Kölsch

Lesezeit 3 Minuten

Eine Szene aus dem kölschen Asterix-Comic

Köln – „Et es 50 vör Christus. Janz Jallien es vun de Römer besatz. Janz Jallien? Enä! En Dörp met widderbööschtige Kölsche hürt nit op, sich zo wehre.“ Moment mal: 50 vor Christus? Gallien? Römer? Dorf? Widerstand? Da war doch was. Richtig. Asterix und Obelix. Die beiden Comic-Helden können sich den römischen Eroberern ab sofort noch kraftvoller entgegenstellen. Sie sprechen jetzt Kölsch. Gerade ist das Buch „Asterix kütt nohm Kommiss“ erschienen. Es ist die Übersetzung des Klassikers „Asterix als Legionär“. Die kölschen Tön haben ihnen die Autorinnen Vera Kettenbach, Cornelia Scheel und Hella von Sinnen beigebracht.

Wie es zu der gemeinsamen Arbeit kam, erzählt Hella von Sinnen: „Weil wir seit 25 Jahren viel zusammen machen und ein gutes Team sind, habe ich erstmal Conny gefragt: ,Hättest du da Lust drauf?“. Und wir haben eine langjährige Freundin, die Vera Kettenbach, die zwei entscheidende Vorteile hat: Sie raucht und sie trinkt auch gerne Kölsch.“ Entscheidender war gewiss, dass die in Köln geborene Journalistin sehr gut Kölsch sprechen und schreiben kann. Allen gemeinsam ist die Begeisterung für die Asterix-Comics von Kindesbeinen an. Ein gutes halbes Jahr dauerte der Kölschkurs für Asterix und Obelix. Nun gehen die Imis aus dem unbeugsamen Gallien als fast echte Kölsche durch.

Besonderer Charme der kölschen Sprache

Asterix op Kölsch macht richtig viel Spaß. Es ist dem Trio gelungen, den besonderen Charme der kölschen Sprache herauszustellen. Mehr noch. Die kölsche Übersetzung ist an etlichen Stellen geschmeidiger und bildgewaltiger als das Original. Es ist ein Buch für Freunde der Abenteuer von Asterix und Obelix, für Köln-Fans und für alle, die sich für die Finessen der kölschen Sprache begeistern.

Hilfreich ist das gut sortierte Wörterbuch als Vorspann und Anhang. Kenner der Szene werden jubeln über die versteckten Hinweise auf bekannte Kölnerinnen und Kölner wie Willi Ostermann, Trude Herr, Marie-Luise Nikuta, Karl Berbuer, Willy Millowitsch und die legendäre Kwartier-Latäng-Wirtin Paula „Oma“ Kleinmann. Pfiffige Wortkunststückchen machen aus „beim Jupiter“ mal „zom Decke Pitter“, mal „beim Jan vun Wäth“. Der Clou ist die Wiedererweckung des etwas in Vergessenheit geratenen Begriffes „Höhnerkläuche“ (Hühnerfüßchen). Der auch lautmalerisch starke Begriff bedeutet so viel wie „etwas mit diplomatischem Geschick, mit Fingerspitzengefühl“ zu erreichen. Wie heißt es im Original? Asterix rät Obelix im Umgang mit anderen Leuten ab und an „etwas liebenswürdiger“ zu sein.

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„Asterix kütt nohm Kommiss“, Vera Kettenbach, Cornelia Scheel, Hella von Sinnen, Egmont Comic Collection, 48 Seiten, 14 Euro; das Original „Asterix als Legionär“ stammt von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen), die deutsche Übersetzung aus dem Französischen übernahm Gudrun Penndorf