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Demos in KölnCorona-Skeptikerin zitiert Göring – Trump-Anhänger fahren Bus vor Dom

Lesezeit 3 Minuten
Corona Leugner Weiser 2

Menschen protestieren gegen die Politik und die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus am Kölner Rudolfplatz.

  1. Am Samstag fanden in Köln gleich mehrere Demonstrationen statt.
  2. Unter anderem zeigte gut eine Handvoll Personen ihre Unterstützung für Donald Trump. „Köln gegen rechts“ demonstrierte auf dem Heumarkt.
  3. Am Rudolfplatz protestierten Menschen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Polizei musste mehrfach eingreifen.

Köln – Mit Köln gegen Rechts, Trump Day und einer Demonstration gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus waren für Samstagnachmittag gleich drei Proteste in der Kölner Innenstadt angemeldet. Die Polizei schrieb mehrere Anzeigen und stellte Platzverweise aus, die meisten bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auf dem Rudolfplatz. Ein Mann wurde dort festgenommen.

„Köln gegen rechts“ demonstriert auf Heumarkt

Die erste Demonstration hielt die Initiative „Köln gegen rechts“ um 12 Uhr auf dem Heumarkt ab. Kaum 15 Minuten nach Beginn löste sich der Protest wieder auf, es erschienen nur circa ein Dutzend Demonstranten.

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Auf dem Alter Markt demonstrieren Menschen gegen Rechts.

Trump-Demo bleibt fast ungehört

Zu der nächsten Kundgebung um 13 Uhr hatten Befürworter des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump aufgerufen. Aus einem roten Bus am Roncalli-Platz schallte Country-Musik, „Trump 2020“-Banner wehten an der Seitenwand des Fahrzeugs. Doch auch hier blieb die Demonstration kleiner als erwartet: Knapp 10 Menschen demonstrierten auf dem offenen Bus und für den „Trump Day“.

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Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump demonstrieren in Köln.

In Reden lobten die Organisatoren den Umgang des Präsidenten mit der Corona-Pandemie, doch sie wurden immer wieder von einer unangekündigten Gegendemonstration übertönt. Etwa zwei dutzend Menschen schrien gegen die Reden an, einige hatten Fahnen der Antifa dabei. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort und schrieb zwei Anzeigen wegen Beleidigung gegen Demonstranten aus beiden Lagern. Ein Demonstrant bekam einen Platzverweis, die Kundgebung endete um 16 Uhr.

Polizei muss bei Demo gegen Corona-Regeln mehrfach eingreifen

Deutlich öfter intervenierten die Beamten bei der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auf dem Rudolfplatz, die um 15 Uhr begann. Drei bis vier dutzend Protestierende trugen weiße Schutz-Anzüge und Plakate, auf denen beispielsweise „Lockdown forever“ und „Maske macht frei“ stand.

Corona-Leugner Maske macht frei

Ein Demonstrant trägt ein Schild mit der Aufschrift „Maske macht frei“.

Letzterer Spruch gehört zu einer Reihe von Plakaten, die von den Organisatoren zuvor empfohlen wurde. In Sprechchören und Reden forderten die Demonstranten unter anderem rechtliche Schritte gegen alle Politiker, die Corona-Maßnahme verhängt haben und den Rücktritt aller Parteien.

Nach eigener Aussage wähnen sich einige Teilnehmer in einer Diktatur und bezeichneten sich in Anlehnung an das Dritte Reich als „die neuen Juden in Deutschland“. Nachdem eine Rednerin NS-Funktionär Hermann Göring zitierte, traten Polizisten auf sie zu. Laut der Rednerin forderten sie sie dazu auf, Zitate von Göring zu unterlassen.

Auch auf dem Rudolfplatz stellten sich Gegendemonstranten am Rand der Kundgebung auf: Zwei Aktivisten von „Omas gegen Rechts“ traten mit Plakaten auf die Demonstranten zu. Viele Passanten liefen an der Demonstration vorbei, bleiben kurz stehen oder schüttelten einfach mit dem Kopf.

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Die Polizei sprach sieben Platzverweise aus und schrieb zehn Anzeigen gegen Demonstranten, die keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Eine Frau bekam eine Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.

Zudem nahmen die Polizisten einen Demonstranten vorläufig fest: Der Mann hatte die Kundgebung live gestreamt und dabei mehrfach davon gesprochen, mit einem „riesen Rumms“ auf sich aufmerksam zu machen. Alles Nötige dafür habe er schon besorgt. Nachdem die Beamten Hinweise aus der Bevölkerung erhielten, traten sie auf ihn zu und nahmen ihn in Gewahrsam. Laut der Polizei Köln prüfe man derzeit die Hintergründe.