Danny Myler hat den „Deutschen Rock und Pop Preis“ in der Kategorie Country gewonnen. Das Genre hat es in Deutschland noch etwas schwer, sagt sie.
„Einfach-mal-Machen“ brachte ihr ErfolgKölnerin will die Country-Szene in Deutschland voranbringen
Country-Musik läuft hierzulande noch eher unter dem Radar. Danny Myler ist damit groß geworden. „Ich bin bei meiner Oma aufgewachsen. Bei ihr liefen immer Elvis Presley und Dolly Parton“, erinnert sie sich. „Später war ich einige Jahre lang in den USA. Ich habe die Country-Musik immer geliebt.“ Da das Genre in Deutschland weniger Anhänger hat als in den Staaten, versuchte Myler sich zunächst in anderen Stilen: „Ich bin irgendwann erst in die Rock-Schiene geraten. Ich habe nie große Anstrengungen mit Country versucht, weil ich dachte: Es funktioniert eh nicht“, sagt die Kölnerin. 2020 jedoch entschied sie sich: „Ich habe zu mir gesagt: Du machst das jetzt einfach mal.“
Und dieses Einfach-mal-Machen hat besser funktioniert als erwartet. In diesem Jahr erhielt Danny Myler den „Deutschen Rock und Pop Preis“ in der Kategorie Country. Das Gremium zeichnet jährlich herausragende Nachwuchsmusikerinnen und -musiker aus. Im November 2023 erschien nach zwei Jahren Arbeit ihr Debütalbum „4:00 A.M.“. „Musikalisch war 2023 das beste Jahr, das ich je hatte“, sagt die 38-Jährige. „Für das Album habe ich viel Zuspruch bekommen, habe viele Menschen kennengelernt, auch aus der Country-Szene, und gemerkt: Die ist ja doch nicht so klein, wie ich dachte.“
Köln: Country-Kneipe fehlt hier noch
Nun ist ihre Heimat Köln-Nippes dennoch nicht Nashville. Jazz, Rock, Punk, Elektro – etliche Genres finden in Köln eine Heimat. Nur einen Saloon gibt es nicht. „Man kommt mit Country auch mal in Irish Pubs oder American Bars. Einen speziellen Club oder Kneipe aber gibt es nicht. Das fehlt hier noch.“ Trotzdem, ein Leben außerhalb der Stadt kommt für Danny Myler nicht in Frage. „Ich brauche schon Stadtnähe. Auszeiten auf dem Land gönne ich mir aber schon.“
Und auch ein bisschen Cowgirl-Leben bringt sie in ihren Alltag: „Ich hatte viele Jahre selbst ein Pferd und reite immer noch gerne. Ich bin oft in den USA, weil ich da Freunde und Familie habe, und verbringe die Zeit auf einer Ranch.“ Danny Mylers amerikanisch anmutender Name ist übrigens nicht frei erfunden, um international zu klingen: Myler ist der Nachname ihrer Großmutter, Danny die Kurzform ihres Vornamens Daniela.
Grenzen habe ihre Musik schon hinter sich gelassen, erzählt sie: „Meine Musik läuft in den USA im Radio. Ich hatte auch ein Interview mit einem britischen Country-Radiosender – die sagten, ich sei die erste Deutsche bei ihnen gewesen. Was im Moment passiert, ist für mich unfassbar.“ 2024 soll es gemeinsam mit ihrer Band auf Tour gehen. Ihr Ziel: „Ich möchte die Countrymusik in Deutschland näher an die Menschen bringen“, sagt sie.
„Ich glaube, viele haben ein falsches Bild davon. Viele denken, Country sei Schlager mit Cowboy-Hut. Das ist es aber nicht.“ Wer ihr Album höre, sage oft erstaunt: „Wie, das ist Country?“, so Myler. Ihr Album „4:00 A.M.“ ist auf den gängigen Streamingplattformen und via www.dannymyler-music.com erhältlich.