Am 26. September feiert „Jux un Dollerei“ Premiere, bis Ende Juni ist noch die „Schäl Sick Story“ im Scala-Theater zu sehen.
Premiere im SeptemberInspiration für neues Scala-Stück kommt von erfolgreichem Broadway-Musical
Während der letzte Vorhang für die ausverkaufte „Schäl Sick Story“ noch nicht gefallen ist, zerbrechen sich die Scala-Chefs Ralf Borgartz und Arne Hoffmann den Kopf über die kommende Spielzeit. Nach der Sommerpause soll dem Publikum schließlich wieder etwas Neues auf der kleinen Kellerbühne am Hohenzollernring geboten werden. Nach der kölschen Lustspielhaus-Adaption des US-amerikanischen Musicals „West Side Story“ wagt sich das Theater an einen weiteren Musical-Erfolg. Der Titel steht bereits: „Jux un Dollerei“.
Beim Pressetermin am Mittwoch geben Borgartz und Hoffmann einen ersten Einblick in den Inhalt: Manes Knötterkopp ist „ene Blötschkopp, wann et öm de Fraulück geiht“. Deshalb hat der geizige Zündorfer die Heiratsvermittlerin Dolores Rothschild engagiert. Dazu kommen Knötterkopps Nichte Stina, die an einen reichen Mann gebracht werden soll und sein eifriger, bei den Frauen aber bisher unerfolgreicher „Lakai“ Leopold. Auch ein spektakulärer Lottogewinn, ein Polka-Wettbewerb und die Eisbude von Marie-Luise Leckerschlecker spielen eine wichtige Rolle im neuen Scala-Stück, das am 26. September seine Premiere feiert.
Scala bringt kölsches „Hello, Dolly!“ auf die Bühne
Musical-Fans dürften an dieser Stelle schon wissen, welche Geschichte Vorbild für „Jux un Dollerei“ ist. Das 1964 mit zehn Tonys ausgezeichnete und später mit Barbra Streisand verfilmte Broadway-Musical „Hello, Dolly!“ sei „für Musicalleute das, was Hamlet für Theaterleute ist“, sagt Borgartz. Und: „‚Hello, Dolly!‘ hat mich damals dazu inspiriert, diesen Beruf zu ergreifen.“
Auch für Hoffmann habe das Stück eine Bedeutung, spielte er doch selbst einmal bei einer Produktion von „Einen Jux will er sich machen“ mit. Die deutsche Musical-Theaterkomödie aus dem Jahr 1842 von Johann Nestroy ist eine Adaption des Stücks „A Day well spent“ und wurde wiederum von Thornton Wilder in „The Matchmaker“ adaptiert – was Vorlage für „Hello, Dolly!“ war.
Das Stück soll in etwa Anfang des vergangenen Jahrhunderts spielen, auf historische Korrektheit gibt Drehbuchautor Ralf Borgartz aber wenig, sagt er. Teil der Geschichte soll der Ausbruch der Figuren aus gesellschaftlichen Zwängen und ihrer kleinen Heimat Zündorf sein, mit dem Bötchen machen sie sich – analog zur Zugfahrt nach New York in „Hello, Dolly!“ – auf den Weg nach Köln. Dort entwickle sich dann ein „Riesen Kuddelmuddel“, bei dem am Ende aber wieder alles gut werde.
Musikalisch könne das Publikum viele Stücke zum Schunkeln erwarten, Rheinlieder im Dreiviertel-Takt seien zahlreich darunter. Aber auch moderne Stücke wie „Tommi“ von Annenmaykantereit oder „Mer fiere et Levve“ von Cat Ballou.
Für die kommende Spielzeit kündigen Borgatz und Hoffmann außerdem fünf Weihnachtskonzerte vom 18. bis 22. Dezember an, die sie nach dem Erfolg der „Draumnaach“ mit dem gesamten Ensemble und erneut in Zusammenarbeit mit dem Helmut Blödgen Orchester präsentieren wollen.