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Vom holprigen Start bis zum Erfolg in New YorkDoku-Serie zeigt die Geschichte des Circus Roncalli

Lesezeit 2 Minuten
Artisten laufen zum Schluss-Applaus mit Luftballons in die Manege.

Heute sind die Vorstellungen des in Köln beheimateten Circus Roncalli stets gut besucht, das war aber nicht immer so.

So schillernd das Leben des Zirkusdirektors Bernhard Paul heute aussehen mag, seine Anfänge waren es definitiv nicht.

Los geht es mit Bernhard Pauls bisher größtem Coup: dem Gastspiel im „Big Apple“. Vor einem Jahr reiste der Circus Roncalli nach New York und begeisterte dort das Publikum – darunter Promis wie Robert De Niro, Anne Hathaway und Scarlett Johansson. Der Weg zu diesem Erfolg war aber weder geradlinig noch einfach, ganz im Gegenteil. Besonders zu Beginn seiner Karriere sah sich der Zirkusdirektor mit vielen Hindernissen konfrontiert. Vom erbitterten Konkurrenzkampf bis zur Show vor Stars und Sternchen in der US-Metropole – die neue ARD-Serie „Macht der Manege“ zeigt den Werdegang eines Zirkus-Patriarchen und seines Vermächtnisses.

Erbitterter Konkurrenzkampf im Zirkus-Geschäft

Fast 50 Jahre ist es her – 2026 feiert Circus Roncalli Jubiläum –, dass Bernhard Paul beschloss, aus seinem Jugendtraum Realität zu machen. Als Quereinsteiger gründete der junge Österreicher, der bis dahin als Grafikdesigner gearbeitet hatte, in Wien 1975 seinen eigenen Zirkus. Mit Unterstützung des bekannten Künstlers André Heller konnte Roncalli im Mai 1976 seine erste Aufführung feiern – doch nur wenig später verließ Heller nach einem Streit den Zirkus.

Bernhard Paul

Bernhard Paul gründete 1975 den Circus Roncalli.

Nach der Trennung drohte Pauls Traum zu platzen, das Publikum blieb weg und die Schulden wuchsen immer weiter an. Es seien die härtesten Jahre seines Lebens gewesen, „wo ich nicht mehr leben wollte“, erzählt Paul in der ARD-Doku-Serie.

Nicht nur Paul selbst kommt zu Wort, auch seine Weggefährten, seine Familie sowie seine ehemaligen Konkurrenten vom Zirkus Barum oder Zirkus Krone. Mit Archivaufnahmen, aktuellen Videos vom Gastspiel in New York oder dem letzten Heimspiel auf dem Neumarkt im Frühjahr und nachgestellten Szenen erzählt die Serie von diesen schweren Zeiten Ende der 70er, Pauls Flucht nach Köln, dem versteckten Wiederaufbau des Zirkus in der besetzten Stollwerck-Schokoladenfabrik und dem Durchbruch mit dem Programm „Die Reise zum Regenbogen“ auf dem Neumarkt im Jahr 1980.

Die Serie zeigt außerdem Einblicke in Pauls persönliche Geschichte: Wie er seine Frau und damalige Artistin im Zirkus Krone, Eliana Paul, kennenlernte und mit ihr eine Familie gründete. Auch der Wandel des Zirkus mit der Abkehr von Elefanten und Tigern in der Manege und Pauls Zusammenarbeit und der spätere Bruch mit Gianni Huesca alias Fumagalli – der laut Paul ausschlaggebend für das Ende seiner Zeit als Clown Zippo war – werden thematisiert.

„Roncalli – Macht der Manege“ von Autor Christoph Mathieu und den Regisseuren Lukas Hoffmann und Simon Tanschek ist bereits in der ARD-Mediathek verfügbar. Im Fernsehen wird die dreiteilige Serie am 4. Januar um 18.20 Uhr im Ersten gezeigt.