Köln-Ehrenfeld – Pflegenotstand – ein Stichwort, in dessen Zusammenhang oft von unattraktiver Bezahlung für einen schwierigen Job unter noch schwereren Arbeitsbedingungen die Rede ist. Obwohl es durchaus Menschen gibt, die aus Überzeugung und mit viel Engagement im Pflegedienst tätig sind, suchen Kliniken, Pflegeheime und Unternehmen der ambulanten Pflegedienste händeringend nach Nachwuchs.

Standortvorteil Ehrenfeld

Das St.-Franziskus-Hospital hat nun erkannt, dass finanzielle Anreize alleine das Problem nicht lösen können. Als Pfund wirft die Klinik jetzt ihren Standortvorteil in die Waagschale. Und der heißt Ehrenfeld. „Ab sofort bieten wir in fußläufiger Entfernung zum St.-Franziskus-Hospital bezahlbare und sehr schön eingerichtete Wohnungen für junge Pflegefachkräfte an“, erklärt Pflegedirektor Nicolas Düppengießer.

Dass hierdurch Interessenten hellhörig werden könnten, liegt auf der Hand: Das Krankenhaus ist mitten im überaus beliebten Ehrenfeld. Eine bezahlbare Wohnung ausgerechnet dort? Was beinahe unglaublich klingt, wurde durch das Angebot eines Hausbesitzers möglich. Er hatte drei Wohnungen zu vermieten, die perfekt auf Wohngemeinschaften zugeschnitten und gestaltet sind.

Die Krankenhausverwaltung zögerte nicht lange. Vor einem Monat wurden die Verträge zur Anmietung des kompletten Wohnhauses unterzeichnet. Nun soll bald die Belegung erfolgen und die ersten Bewohner den Ausblick auf den Heliosturm genießen können.

Zehn Zimmer in drei WGs

„Die Bewohner können praktisch direkt einziehen. Es ist alles vorhanden“, sagt Nicolas Düppengießer. Die Zimmer in den 2er- und 4er-WGs werden ausschließlich an Pflegekräfte vergeben. Maximal zehn Zimmer gibt es. Die Mietverträge werden in der Regel für mindestens ein bis zwei Jahre geschlossen. Nebenkosten, Reinigung, Rundfunkbeitrag, Telefonflatrate und schnelles Internet sind in den Mieten, die deutlich unter 500 Euro liegen, schon eingeschlossen. Hinzu kommt eine verkehrsgünstige Lage zum Arbeitsplatz, aber eben auch zu den Freizeitangeboten.

Die Klinik versteht das Angebot als Starthilfe für den Pflegenachwuchs, als Teil eines Gesamtpakets, das unter anderem übertarifliche Bezahlung, unbefristete Verträge und betriebliche Altersvorsorge umfasst. „Das allein reicht aber nicht mehr aus“, so Düppengießer. „Die jungen Pflegekräfte wollen heute Karriere, persönliche Entwicklung und Freizeitgestaltung miteinander verbinden.“

Genau hier setzt das Einsteiger-Programm im St.-Franziskus-Hospital an. Zugleich betont Düppengießer, dass es sich nicht bloß um eine kurzfristige Maßnahme zur Anwerbung handelt: „Unser Ziel ist es, den jungen Menschen in der Pflege das Ankommen in Ehrenfeld zu erleichtern und sie auf lange Sicht ins Team zu integrieren und zu fördern“, so Düppengießer. Dazu gehöre auch eine strukturierte Einarbeitung. Erfahrene Kollegen stehen als feste Ansprechpartner zur Verfügung. Wichtig für ein gutes Team seien ein guter Altersmix aus jungen und erfahrenen Kräften sowie flexible Arbeitszeiten.

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Auch ein Flexpool sorgt dafür, dass Arbeitszeiten sich der jeweiligen Lebenssituation der Pflegekräfte anpassen. Weiterbildung, das Kennenlernen unterschiedlichster medizinischer Bereiche und eine anschließende Spezialisierung werden beim Einsteigerprogramm für den Pflegenachwuchs ausdrücklich gefördert.

Das St.-Franziskus-Hospital hat eine 151-jährige Geschichte in Ehrenfeld. 1868 kamen die ersten Franziskanerinnen in die damalige Gemeinde. An der Schönsteinstraße befindet sich das Krankenhaus seit 1887.

Bewerben kann man sich um Einsteiger-Stellen mit WG-Zimmern bei Pflegedirektor Nicolas Düppengießer.

nicolas.dueppengiesser@cellitinnen.de