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Streit in EhrenfeldBoule-Freunde wollen Dixi-Klo – aber Stadt ist dagegen

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Takuplatz 1 Esser

Ursula Ramrath-Esser vom Boule-Club schlägt vor, eine Dixi-Toilette auf einer ungenutzten Fläche des Takuplatzes aufzustellen.

Köln-Neuehrenfeld – Zahlreiche Sitzgelegenheiten, ein Kiosk, eine neue Tischtennisplatte und ein ausgewiesener Bouleplatz – der Takuplatz in Neuehrenfeld ist vor allem im Sommer ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft. Leider aber gibt es da ein Problem: Eine Toilette sucht man vor Ort vergeblich. Für Ursula Ramrath-Esser, die erste Vorsitzende des Ehrenfelder Boule Clubs (EBC), eine Zumutung.

Immer mehr Mitglieder

Die Mitglieder des Clubs kommen seit dem Ende der 90er-Jahre auf dem Takuplatz zusammen, um hier gemeinsam Boule zu spielen, zu plaudern und ein Kölsch zu trinken. Im Lauf der Corona-Pandemie hat der Club noch einmal deutlich an Mitgliedern gewonnen, mehr Menschen wollten sich an der frischen Luft sportlich betätigen. Inzwischen, so sagt es Ramrath-Esser, zählt der EBC knapp 50 weibliche und männliche Mitglieder. Und die müssen natürlich von Zeit zu Zeit auf Toilette gehen.

Takuplatz 2 Esser

An dieser Fläche am Takuplatz könnte das Dixi-Klo Platz finden

Bereits 2019 stellte Ramrath-Esser einen Antrag an die Bezirksvertretung, damit auf dem Takuplatz ein Holzverschlag mit Dixi-Klos aufgestellt wird, wie man ihn etwa am Grüngürtel vorfindet: „Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, weil es dafür keinen Bedarf geben würde“, so Ramrath-Esser. Entmutigen liessen sich die Vorsitzende und ihre Club-Kollegen davon jedoch nicht: „Wir dachten, wenn die Stadt Köln dazu nicht in der Lage ist, dann kümmern wir uns selbst darum und finanzieren das Ganze auch selbst.“

Auch Antrag auf Sondernutzung von Stadt abgelehnt

Das aber ist leider ebenfalls leichter gesagt als getan – schließlich muss auch dafür eine Antrag auf Sondernutzung bei der Stadt gestellt werden, was Ramrath-Esser tat. Jedoch wurde auch dieser „prompt abgelehnt“, weshalb auf dem Takuplatz noch immer keine Toilette zu finden ist: „Man hat sich einfach gar nicht erst die Mühe gemacht, sich ein Bild von der Lage vor Ort zu verschaffen“, so Ramrath-Esser: „Auf der einen Seite gibt es hier eine neue Tischtennisplatte und unseren Bouleplatz, aber wie das mit dem Toilettengang aussehen soll, das weiß kein Mensch.“

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Schließlich könne es auch nicht im Interesse der Stadt Köln sein, wenn die Besucher des Platzes ihre Notdurft in den örtlichen Gebüschen verrichten. Dass dies auch ein Problem an anderen Plätzen in der gesamten Stadt ist, etwa nur wenige hundert Meter weiter am Lenauplatz, ist Ramrath-Esser bewusst. Dem Takuplatz aber komme eine gewisse Sonderrolle bei, handelt es sich bei ihm doch um eine von der Stadt ausgewiesene Fläche zum Boulespielen. Genug Platz wäre für ein Toilettenhäuschen auf jeden Fall, da ist sich Ursula Ramrath-Esser sicher.

Club gibt nicht auf

Schließlich grenzt an die Boulebahn eine ungenutzte Rasenfläche an, auf der die Dixis platziert werden könnten: „Da würden sie sich relativ unauffällig aufstellen lassen und niemanden stören“, so die erste Vorsitzende, die seit 2004 Mitglied des Clubs ist. Trotz der Absagen der Stadt möchte sich der Ehrenfelder Boule Club auch in Zukunft weiter für eine Toilette auf dem Takuplatz einsetzen, von der nicht nur er, sondern auch alle anderen Besucher des Platzes profitieren würden. Besonders im Sommer, wenn viel getrunken wird.

Weitere Informationen im Internet.