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Bauprojekt Ehrenveedel„Jack in the Box“ könnte doch nach Ehrenfeld zurückkehren

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Spatenstich für das „Ehrenveedel“: Holger Coers (Aurelis, v.l.), Franz-Josef Höing, Josef Wirges, Olaf Geist (Aurelis), Sebastian Nyßen (Strabag).

Köln-Ehrenfeld – Der erste Spatenstich für das „Ehrenveedel“ war zunächst eher nebensächlich. Bevor der offizielle Startschuss für das Neubauprojekt auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände an der Vogelsanger Straße gegeben wurde, stand ein anderes Thema im Mittelpunkt der Gespräche unter den Gästen auf dem künftigen Baugelände: Wie steht es um die sozio-kulturellen Nutzungen für das Gelände?

Dass die auf der Kippe stehen, hatte vor wenigen Wochen Schlagzeilen gemacht, als der gemeinnützige Verein Jack in the Box verkündet hatte, dass ihm die Rückkehr auf das Gelände versagt worden sei. Der Verein hatte mehrere Jahre eine alte Güterhalle für ein Beschäftigungsprojekt, Kulturveranstaltungen und einen Musikclub genutzt.

Die ehemalige Güterhalle soll saniert werden und für kulturelle Zwecke zur Verfügung stehen.

„Es gibt eine Konsensvereinbarung zu weiteren Gesprächen über die Integration einer kulturwirtschaftlichen Nutzung im Rahmen des Gesamtkonzepts“, sagte nun Olaf Geist, Regionalleiter West des Immobilienunternehmens Aurelis Real Estate Services, Eigentümerin des Baugeländes.

In den nächsten Wochen werde es mehrere Workshop-Termine geben, bestätigte Martin Schmittseifer, Geschäftsführer von Jack in the Box, das beschäftigungslose Menschen durch Projekte wie eine Wiederverwertungswerkstatt in den Berufsalltag zurückführen will. Es besteht also Hoffnung auf eine Rückkehr von Jack In The Box von Bayenthal nach Ehrenfeld. „Das ist gut“, kommentierte Bezirksbürgermeister Josef Wirges die Nachrichten. Er wäre sonst nicht zum Termin erschienen, fügte er ernst hinzu.

Jack in the Box wollte das Gelände kaufen

Hintergrund der zwischenzeitlichen Verstimmungen waren unterschiedliche Auffassungen über die Nutzung eines Teils des rund 70.000 Quadratmeter großen Geländes. Jack in the Box hatte – von finanzkräftigen Partnern unterstützt – Kaufinteresse bekundet. Über einen Verkauf wollte Aurelis jedoch unter keinen Umständen reden. „Auch die Art der Veranstaltungen mit Eventcharakter, die zuletzt hier stattfanden, wird hier keine Zukunft haben“, stellte Olaf Geist klar.

Hauptsächlich soll nämlich auf dem einstigen Güterumschlagplatz, der vor rund 150 Jahren gebaut wurde, gewohnt werden. Neben 450 Wohneinheiten, die auf vier Baufeldern entstehen sollen, werden auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs aber auch rund 25.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für gewerbliche und soziokulturelle Nutzungen zur Verfügung gestellt.

Baudezernent Höing: „Hier wird tatsächlich etwas gemacht“

In den nächsten Monaten werden Konzepte erarbeitet, wie die Vorgaben des Bebauungsplans umgesetzt werden können. Baudezernent Franz-Josef Höing zollte seine Anerkennung für die gesamte Projektentwicklung. „Hier wird tatsächlich etwas gemacht, während an anderen Stellen in der Stadt immer nur geredet wird, ohne dass etwas passiert“, sagte Höing, der Köln Ende Oktober in Richtung Hamburg verlässt, wo er das Amt des Oberbaudirektors übernehmen wird.

Die schon laufenden Bauarbeiten haben zunächst den Zweck, eine Straße für die Baufahrzeuge anzulegen. Dann wird ein Kanalanschluss in Richtung Maarweg geschaffen, und der Bau der Lärmschutzwand zur Bahnstrecke Köln-Aachen beginnt. Das erste Hochbauprojekt für das „Ehrenveedel“ wird laut Aurelis frühestens Ende 2018 in Angriff genommen.