AboAbonnieren

Aus der AntarktisKölner Forscher züchten Salat fürs Weltall

Lesezeit 2 Minuten
Dlr_Salat_Paul_Zabel (2)

DLR-Wissenschaftler Paul Zabel mit der ersten Ernte im Gewächshaus in der Antarktis.

Köln – Auf der Fensterbank einer Wohnung am Ebertplatz wächst und gedeiht mit übrigens beeindruckendem Domblick: Salat. Schon das mag eine Seltenheit sein, doch dieser Salat ist noch auf eine ganz andere Weise besonders. Er stammt vom südlichsten Ende der Welt und könnte ein Beispiel sein, wie sich Astronauten bei künftigen Weltraummissionen zu Mond und Mars ernähren können.

Der Salat ist Produkt der Arbeit des Wissenschaftlers Paul Zabel und seiner Kollegen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Sitz am Kölner Rheinufer. Wie der „Express“ berichtet, hat Zabel ein Jahr lang Gemüse in der Antarktis gezüchtet, 257 Tage davon war er abgeschnitten von der Außenwelt im ewigen Eis.

Keine idealen Voraussetzungen auf dem Mond

Der Grund, warum die Forscher den unwirtlichen Ort für ihr Projekt gewählt haben: Auf dem Mond etwa herrschen nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für Gemüseanbau, ebenso wie beispielsweise in Wüsten. Die extremen Bedingungen auf der Neumayer-Forschungsstation III in der Antarktis mit bis zu minus 45 Grad Celsius lieferten den Experten wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Pflanzenzucht. Erde etwa hätte in einem Raumschiff nichts zu suchen.

Also wurden Gemüse und Kräuter im Gewächshaus des „Eden-ISS“-Projekts mit künstlichem Licht bestrahlt. Statt durch Erde wurden sie mit einer Nährlösung gekräftigt. Das Wasser wurde recycelt.

Und die Ernte kann sich sehen lassen: 117 Kilo Salat, 67 Kilo Gurken und 46 Kilo Tomaten, 19 Kilo Kohlrabi, acht Kilo Radieschen, 15 Kilo Kräuter. Aus den Samen der ersten Ernte stammen auch die Keimlinge des Salats, der jetzt in Köln auf der Fensterbank am Ebertplatz steht. Laut Eden-ISS-Projektleiter Daniel Schubert vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme hat sich Paul Zabels Einsatz in der Antarktis vollends gelohnt: „Er hat großartige Arbeit geleistet. Zukünftige Raumfahrer werden es ihm danken.“ (red)

Das könnte Sie auch interessieren: