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Mit zu engem MaulkorbHerrenloser Husky in Köln-Mülheim aufgegriffen

Lesezeit 2 Minuten
Über diverse SocialMedia-Kanäle sucht das Tierheim nun nach der vermutlichen Besitzerin des Tieres.

Über diverse Social-Media-.Kanäle sucht das Tierheim nach der Besitzerin des Tieres.

Das Tierheim Dellbrück sucht öffentlich nach der Besitzerin des Hundes.

„Ein Schelm, wer Böses denkt“, schreibt das Tierheim Dellbrück am Montag unter das Foto ihres neuesten Zugangs, einem Husky. Der Hund war am Wochenende in Köln-Mülheim vom Ordnungsamt aufgegriffen worden. Am Samstagnachmittag, 29. Juni, hatte eine Frau ein Tier, das dem Husky „zum Verwechseln ähnlich sah“, im Tierheim abgeben wollen.

Das Tier wurde über Kleinanzeigen erworben

Erworben hatte sie den Hund übers Internet. Genauer gesagt über den Online-Marktplatz Kleinanzeigen, der eigentlich dafür bekannt ist, gebrauchte Produkte wie Bücher oder Kleidung weiterzuverkaufen. Hunde vermutet man hier eher nicht. Und doch ist es keine Seltenheit, dass Tiere übers Internet verkauft werden. Ein kurzer Blick auf ein einschlägiges Anzeigenportal zeigt über 60 Angebote für Hundewelpen, die allein in Köln zu einem günstigen Preis zu erwerben sind.

Nach Angaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims wollte die Besitzerin den etwa sechs Monate alten Hund abgeben, nachdem dieser sich „aggressiv gegenüber Mensch und Tier“ verhalten habe. So jedenfalls habe sich die Besitzerin gegenüber den Mitarbeitenden geäußert.

Der Hund wurde herrenlos aufgegriffen

Weil kein Platz frei war, konnte das Tier allerdings nicht untergebracht werden, weswegen die Besitzerin das Tierheim Dellbrück mit ihrem Husky verließ. Am nächsten Morgen dann überbrachte die Feuerwehr den Hund auf dem Foto. Einen Hund, der herrenlos und mit einem zu eng angelegten Plastikmaulkorb in Köln-Mülheim vom Ordnungsamt aufgegriffen wurde und dem Tier vom Vortag äußerst ähnlich sah.

Ein Maulkorb kann zwar vor Bissverletzungen schützen und somit als Sicherheitsvorkehrung dienen. Sitzt er allerdings zu eng, kann es dazu kommen, dass der Hund nicht mehr richtig atmen, hecheln oder trinken kann. Nicht richtig angelegt, könne es sich um einen Verstoß gegen das Tierwohlgesetz handeln.

Nutzer auf Social Media fordern Reformen im Tierschutzgesetz

Das Tierheim sieht einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen und bittet die mutmaßliche Besitzerin und Zeugen, die Angaben zu dem Tier machen können, sich zu melden. Deswegen haben die Verantwortlichen über Facebook und Instagram einen öffentlichen Aufruf gestartet, um nach der vermutlichen Besitzerin zu suchen.

Dass der Fall die Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook berührt, wird schnell klar, sobald man den Kommentarbereich unter dem Beitrag öffnet. „Unfassbar“, schreiben etwa mehrere Nutzer, andere wiederum sind „entsetzt“ und wieder andere fordern Reformen im Tierschutzgesetz. „Es muss endlich ein Gesetz her, dass solche Tierverkäufe im Internet verbietet“, so eine weitere Nutzerin.

Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0221-684926 oder per E-Mail an info@tierheim-koeln-dellbrueck.de beim Kölner Tierheim melden.