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Neues AlbumIn Extremo kommen zum Tour-Abschluss nach Köln

Lesezeit 2 Minuten
Die Rockgruppe In Extremo posiert in historischen Uniformen und Kostümen.

Die Mittelalter-Rocker von In Extremo kommen mit neuem Album nach Köln.

Die Mittelalter-Rocker von In Extremo gehen mit neuem Album im Gepäck auf Tour und machen auch in Köln Station.

Sie sehen sich selbst als Entertainer und wollten als Band nichts mit Politik zu tun haben. „Wenn man sich allerdings in diesen Tagen umsieht, geht es nicht mehr anders“, erklärt Michael Robert Rhein den Sinneswandel. „Wir sind aber nicht die, die den Zeigefinger heben, sondern machen es auf unsere Weise. Übrigens auch nicht zum ersten Mal.“

Im Falle von In Extremo schlägt sich das in einem Song wie „Katzengold“ nieder, der keine Zweifel lässt, was die Band zum Ausdruck bringen möchte. Populisten und Radikalen erteilen In Extremo eine deutliche Abfuhr. Die Zeile „Dreh Dich nicht um, die Dummheit, die geht um“ lässt keinen Interpretationsspielraum. Verpackt in den für die Gruppe typischen Mittelalter-Rock.

Von den Plattenfirmen ausgelacht

Seit dem 6. September ist „Wolkenschieber“, so der Titel der neuen Platte, erhältlich. Der ursprünglich geplante Veröffentlichungstermin war verschoben worden. „Wir hatten uns dazu entschieden, weil es für uns noch nicht reif war“, sagt Rhein. „Wir sind seit 29 Jahren zusammen, da hat man ein Gefühl dafür, wenn es so weit ist.“

Zum Gelingen haben mehrere Gastmusiker beigetragen, darunter Joachim Witt, Bjoern Both (Santiano) sowie Joey und Jimmy Kelly. „Die Kellys waren früher Nachbarn von mir im Rhein-Erft-Kreis“, beschreibt Rhein die langjährige Freundschaft. „Sie haben einen ähnlichen Werdegang wie wir. Wir haben früher alle auf der Straße Musik gemacht und wurden von den Plattenfirmen ausgelacht.“

Ein Song für Mut und Hoffnung

Rhein lässt durchblicken, dass er Balladen liebt. „Viele aus unserer Generation, haben schon wenigstens ein Elternteil verloren“, gibt Rhein Einblick in die Entstehung von „Feine Seele“. „Beim Einsingen musste ich zwischendurch weinen.“

Der Titelsong „Wolkenschieber“ beruht auf historischen Gegebenheiten. „Es ist aber kein reines Trinklied, sondern ist durchaus auf die aktuelle Situation bezogen“, ordnet er ein. „Es gibt viele dunkle Wolken, die man auch mal beiseiteschieben muss. Der Song soll Mut und Hoffnung geben.“

Mitte November starten In Extremo in Saarbrücken in ihre „Wolkenschieber“-Winter-Tour, die beinahe schon traditionell am 30. Dezember im Kölner Palladium ihren Abschluss findet. „Ich hatte keinen Einfluss darauf, aber da kann ich nach dem Konzert mit der S-Bahn nach Hause fahren und sitze nicht noch stundenlang im Bus“, freut sich Rhein auf die letzte Show des Jahres, für die es ab 59,90 Euro noch Karten im Internet gibt. Nicht nur ihn ein Heimspiel.