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Clips laufen auf 217 WerbetafelnStadt Köln startet Kampagne gegen unrealistische Schönheitsideale

Lesezeit 3 Minuten
Eine junge Frau malt sich OP-Markierungen auf die Haut, nachdem sie auf Instagram Frauen mit Körpern, die dem Schönheitsideal entsprechen, gesehen hat.

Eine junge Frau malt sich OP-Markierungen auf die Haut, nachdem sie auf Instagram Frauen mit Körpern, die dem Schönheitsideal entsprechen, gesehen hat.

Die drei Clips laufen neben den Social-Media-Kanälen der Stadt auch auf 217 Werbetafeln im gesamten Stadtgebiet Kölns.

Die Stadt Köln hat am 6. Mai die Kampagne „Bodies of Cologne - Kölner Körper“ gestartet. Drei Clips werden bis zum 12. Mai sowohl auf den Social-Media-Kanälen der Stadt Köln geteilt, als auch auf insgesamt 217 digitalen Werbetafeln in gesamten Stadtgebiet Kölns ausgespielt. Ziel ist es, unrealistische Schönheitsideale und konstruierte Vorstellungen in Bezug auf den eigenen Körper aufzudecken. So soll laut einem Sprecher der Stadt der Fokussierung auf Äußerlichkeiten entgegengewirkt werden.

Videos zeigen Personen, die sich mit unrealistischen Idealen vergleichen

Die Kampagne umfasst insgesamt drei Videos, die zehn bis zwanzig Sekunden lang sind und im Hochformat gedreht wurden. So eignen sie sich für die Plattformen wie Tiktok, Instagram und Youtube, auf denen die jungen Menschen erreicht werden sollen.

In dem Video mit dem Titel „Surgery“ (Operation) sieht man eine junge Frau, die sich vor einem Spiegel mit einem Marker Linien auf die Haut zeichnet, die so auch vor Schönheitsoperationen üblich sind. Zuvor waren im Spiegel Bilder auf Instagram zu sehen, auf denen Frauenkörper abgebildet waren, die den gängigen Schönheitsidealen entsprechen.

Die beiden weiteren Videos haben ein ähnliches Konzept. In „Bestager“ vergleicht sich eine ältere Frau mit den Covern von Magazinen, in „Fitness“ ein junger Mann seinen weniger muskulösen Körper mit Fitness-Influencern auf Instagram. Am Ende der Videos erscheint die Haupt-Botschaft der Kampagne: „Falsche Realität, Echte Zweifel“ und „Glaube an dich, nicht an Ideale“.

Soziale Medien wirken sich negativ auf psychische Gesundheit aus

Die Initiative für die Kampagne geht auf die Grünen im Kölner Rat zurück und ist mit Mitteln aus dem politischen Veränderungsnachweis finanziert. Derya Karadag, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen im Kölner Rat, sagt zum Start der Kampagne: „Selbstzweifel gehören für viele Menschen zum Leben dazu. Übertriebene Schönheitsideale und unrealistische Körperbilder können diese Zweifel in ungeheurem Maße verstärken – unabhängig von Alter und Geschlecht.“ Während der Corona-Pandemie hätten sich vor allem Jugendliche wegen der fehlender Kontakte verstärkt in die sozialen Medien zurückgezogen.

Laut dem dritten Gleichstellungsbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wirken sich soziale Medien oft negativ auf die Körperzufriedenheit, die Emotionen und die psychische Gesundheit ihrer Nutzerinnen und Nutzer aus. Laut Karadag habe das die Folge, dass sie heute eine Zunahme von Essstörungen unter jungen Menschen beobachten würden. Deswegen sei die Botschaft der Kampagne: „Glaubt an euch, nicht an Ideale!“

Im Mai 2023 erhielt die Kölner Stadtverwaltung den Auftrag

In einem Beschluss vom 30. Mai 2023 hatte der Ausschuss für die Gleichstellung von Frauen und Männern die Stadtverwaltung damit beauftragt, die entsprechende Kampagne zu entwickeln. Dafür wurden Mittel in Höhe von 20.000 Euro hinterlegt. Im September 2023 erhielt die Agentur RP Creatives den Auftrag, die Videos zu erstellen.