AboAbonnieren

„Ich will wachrütteln“Kölnerin verwandelt alte Jeans in neue Pullover

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Will mit ihrem Upcycling-Projekt einen Unterschied machen: Katharina Partyka.

Köln – Katharina Partyka hat einen Plan. 60.000 Pullover will sie produzieren, „Cologne Sweater“ sollen sie heißen, verkauft in ausgewählten Kölner Modeläden. Der Haken: Noch sind diese Pullover Hosen versteckt in den hinteren Ecken tausender Kölner Kleiderschränke.

Ihre Idee ist simpel. Abgenutzte, alte und ausrangierte Jeans, die sonst im besten Fall über Altkleidercontainer den Weg auf fragwürdige Märkte finden, sollen bei ihr abgegeben und in Pullover verwandelt werden. „Täglich kommen Mails und Anrufe“, erklärt Partyka: „Die Menschen sind happy, wenn sie erfahren, dass ihre alten Jeans nicht sinnlos verbrannt werden.“ Und so wachse der Berg aus blauem Stoff seit Monaten stetig an.

Köln als Startpunkt für echte Verändernung

Partyka arbeitet für das Kölner Bekleidungsgeschäft „Kiss the Inuit“, das niederländische Label „Blue Loop Originals“, spezialisiert auf die Wiederverwertung von Textilien, übernimmt die Produktion. Dass ihr Recycling-Projekt in einer Welt voller Textilmüll nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann, ist der Kölnerin bewusst: „Ich will mit der Aktion wachrütteln, dass wir nicht mehr einfach so weitermachen können.“ Immerhin 50 Millionen Liter ist der Tropfen groß, so viel Wasser soll durch die nachhaltige Produktion eingespart werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Projekte wie der „Cologne Sweater“ stellen dem Konzept Verbrennung das „Cradle to Cradle“-Prinzip, also jenes einer konsequenten Kreislaufwirtschaft entgegen. „Wenn man klimafreundlich arbeiten will, wird es nicht mehr anders gehen“, meint sie. Partyka will auch über die Einzelaktion hinaus in Deutschland dazu beizutragen, ein Rücknahmesystem für Jeans aufzubauen. Köln soll als Startpunkt fungieren, weitere Projekte in ganz Deutschland sind geplant. Damit funktionierendes Re- und Upcycling alter Klamotten irgendwann nichts besonders mehr ist. Was sie dafür braucht? Erstmal jede Menge Jeans.

Noch bis zum 28. März können alte Jeans mittwochs bis freitags von 11 bis 19 Uhr am am Sudermanplatz 1 im Agnesviertel abgegeben werden.