Lebensmittelkontrolleur Oliver Maier spricht über Eis-Mythen, Tipps zum Eisverzehr und amtliche Lebensmittelkontrollen.
Lebensmittelkontrolleur gibt TippsWorauf man beim Eisessen in Köln achten sollte
Was gibt es besseres an einem warmen Sommertag in Köln als ein leckeres Eis? Bunt leuchtende Sorten und verführerische Eiscreme-Berge in Schaufenstern locken die Kölnerinnen und Kölner in die Eisdielen. Doch dass Eiscreme nicht das selbe wie Cremeeis ist, krebsrotes Erdbeereis wohl doch voller Farbstoffe steckt und Eis eigentlich nicht über den Rand des Behälters ragen sollte, ist wohl nicht jedem Eis-Liebhaber bekannt.
Am Eingang zum Tanzbrunnen in Köln Deutz steht der Eiswagen Zyridis. Über Eis-Mythen, auf was man als Kunde beim Kauf achten sollte und worauf es bei amtlichen Kontrollen in den Gastronomin Kölns ankommt, spricht am Dienstag Lebensmittelkontrolleur Oliver Maier und entnimmt Proben von Zyridis.
Kölner Eisdielen werden kontrolliert
In Köln werden Eisdielen regelmäßig amtlich kontrolliert. Derzeit gibt es insgesamt 104 Hersteller von Speiseeis mit einem oder mehreren Eiscafés. Laut der Stadt Köln wurden bis zum 11. Juli 2023 74 Kontrollen in Eisdielen durchgeführt. Von diesen gab es nur zwei starke Verstöße, zu denen Maßnahmen eingeleitet wurden.
Wie auch für andere Lebensmittel, gibt es auch für Speiseeis Vorschriften. So wird in Sorten unterschieden wie Milcheis, Sorbet oder Sahneeis. Oliver Maier erklärt: „Eiscreme ist nicht das Gleiche wie Cremeeis.“ Denn Eiscreme müsse mindestens zehn Prozent Fett enthalte, das aus der Milch stammt, mit der es zubereitet werde. Cremeeis müsse mindestens zu 50 Prozent aus Milch bestehen und enthalte eine weitere Zutat: Eier.
Weitere Vorschriften gibt es laut Kontrolleur Maier bei der Herstellung, der Zusammensetzung der Zutaten, der Hygiene und der Lagerung von Speiseeis. Auch Kennzeichnung von Allergenen und Zusatzstoffen in Speiseeis sei geregelt.
Wie geht ein Lebensmittelkontrolleur vor?
Olliver Maier erklärt: „Kontrollen sind grundsätzlich unangekündigt.“ Zuerst verschaffe er sich einen Überblick über den Betrieb. Dann würden Auffälligkeiten, Sauberkeit, Kennzeichnungen der Produkte sowie die Dokumentation von Betriebsabläufen, wie Reinigungspläne und Temperatur-Aufzeichnungen betrachtet werden. „Wichtig ist auch, dass es warmes Wasser zum Spülen und Hände waschen gibt“, so Maier. Außerdem würden gegebenenfalls Lebensmittelproben entnommen und an ein Labor gesendet werden. Dort würden mikrobiologische und chemische Untersuchungen stattfinden.
Gibt es Auffälligkeiten oder sogar Verstöße, kann es von warnenden Hinweisen und kleinen Bußgeldern bis hin zu Strafverfahren kommen. „Ein klassischer Verstoß ist das Rauchen im Betrieb. Das kostet Betroffene 75 Euro Strafe. Bei einer Kontrolle wurde ich sogar mal nach Feuer gefragt“, sagt Maier und lacht.
Tipps zum sicheren Eisverzehr und Eis-Mythen
Laut Oliver Maier kann man sich selbst einige Fragen stellen: Welchen Eindruck macht die Eisdiele? Ist es aufgeräumt? Macht der Verkaufsbereich einen hygienischen Eindruck? Gibt es saubere Arbeitskleidung? Werden Allergene und Zusatzstoffe gekennzeichnet?
Das Eis solle sich nicht in der Auslage türmen, denn diese äußerlich ansprechende Verkaufsstrategie von Eis-Bergen deute meist auf Zusatzstoffe wie Emulgatoren hin. Knallbunte Eissorten würden überflüssige Farbstoffe enthalten. Seien viele Eiskristalle erkennbar, bedeute es, dass das Eis schon mal angetaut gewesen ist. Der Eis-Portionierer sollte zudem nicht auf einem Lappen abgelegt, sondern nach jeder Kugel mit frischem Wasser gereinigt werden.