Mit Löwen kuscheln und auf Elefanten reitenWas einst im Kölner Zoo alles möglich war
Lesezeit 3 Minuten
160 Jahre gibt es den Kölner Zoo bereits.
Zum Jubiläum haben uns KSTA-Leser ihre Lieblingsfotos vom Kölner Zoo geschickt.
Sie zeigen eine Zeitreise zurück in die Kindheiten verschiedener Kölner Generationen.
Köln – Andenken an den Besuch im Kölner Zoo am 7. September 1931, steht auf der Rückseite dieser Fotopostkarte (siehe oben). Herbert Plötner, Edith Schilling, Friederike Plötner posieren da mit dem neunmonatigen Löwen Pruzo und der Löwin Senta. In jenen Jahren ermöglichte es der Zoo offenbar einem professionellen Fotografen, solche Andenken zu fotografieren. Joachim Brokmeier ist Sammler solcher Fotopostkarten mit dem Spezialgebiet Riehl und schickte das Motiv. „Heute sind solche Fotos völlig ausgeschlossen“, sagt der Zoo dazu. „Das entspricht heute nicht unserem Verständnis von artgerechter Haltung.“
Ein Fahrrad für Horst und seine Schwester
Während der Sommerferien wurden im Zoo regelmäßig Kinderfeste gefeiert. Bei Wettkampfspielen wie Wunschbaumklettern oder Sackhüpfen gab es jede Menge Spaß und auch viele kleine Gewinne. Die Eintrittskarten der Kinder galten als Los für eine große Tombola. Im Jahr 1967 gewannen wir ein Kinderfahrrad, schreibt Rosemarie Kalscheuer. „Das Foto zeigt meinen Bruder Horst mit dem Fahrrad.“
Elefanten-Reitstunde im Kölner Zoo
Anfang der 70er Jahre: Für Petra Lange aus Erftstadt ist es „meine schönste und zugleich aufregendste Erinnerung an den Kölner Zoo. Ich war sechs oder sieben Jahre alt, als der Elefant bei uns vorbeikam und mein Vater den Pfleger fragte, ob ich mal aufsteigen dürfe. Zu meiner Freude sagte er ja und man sieht es mir glaube ich an, wie glücklich und auch stolz ich war.“
Das Foto von 1953 zeigt einen Schimpansen im T-Shirt im Zoo, beschreibt Doris Grünwald, deren Vater die Aufnahme machte. Derart würdelose Vermenschlichungen von Tieren, indem man ihnen Kleidung überzieht, sind heute im Zoo zum Glück undenkbar. Auch dass Schimpansen an einem Lederriemen durch den Tierpark laufen, ist inzwischen unvorstellbar – nicht nur, weil Menschenaffen durchaus auch gefährlich werden können.
Bärenstarker Kopfsprung
Mit Schwung von der künstlichen Eisscholle ins Wasser – Christine Sansibars Vater hat diesen Moment im Eisbärengehege Anfang der 60er Jahre eingefangen. Seit dem Jahr 2000 gibt es im Kölner Zoo jedoch keine Eisbären mehr, weil sie dort nicht einmal ansatzweise artgerecht gehalten werden konnten und könnten. Zuvor waren die mächtigen Tiere dort 140 Jahre lang zu sehen.
Die frühen 50er Jahre. „In dieser Zeit waren wir oft im Zoo“, schreibt Maggy Engelke aus Vogelsang. Der Seelöwenfelsen von 1887, im Krieg ramponiert, wurde 1955 repariert und schließlich 1961 umgebaut. Pünktlich zum 120-jährigen Zoo-Jubiläum wurde die Anlage nun saniert, so dass der alte Wasserfall wieder sprudelt. Man beachte im Hintergrund die Kriegslücken auf der Stammheimer Straße.
Zoo-Dauerkarte für zwei Euro
Marika Moll, geborene Fuhs, aus Ehrenfeld hatte 1958 eine Dauerkarte der damaligen Aktiengesellschaft Zoologischer Garten. „Damals wie heute ist der Kölner Zoo meine zweite Heimat. Da ich als Kind direkt am Zoo gewohnt hatte in der Stammheimer Straße,kannte ich dort die Verhältnisse damals sehr gut. „Damals kostete die Kinderdauerkarte zwei Mark, heute 58 Euro.
Der Kindermagnet
Die legendäre Zoolok war und ist der Kindermagnet im Zoo und so etwas wie sein Wahrzeichen. Peter Kirsten aus Bergisch Gladbach spielte in den 60er Jahren auf der preußischen T3 aus dem Jahre 1907 – so wie beinahe jedes Kölner Kind das wenigstens einmal getan hat. Heute ersetzt ein baugleiches Modell das Kölner Dampfross, das im Eisenbahnmuseum Koblenz steht und restauriert wurde.