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Vierfacher VaterKölner soll Geliebten aus dem „Hühnerfranz“ betrogen haben

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Köln_Altstadt_Hühnergasse

Das Pärchen hatte sich im Lokal Hühnerfranz in der Kölner Altstadt kennen gelernt.

Köln – Ein Vater von vier Kindern muss sich wegen Betruges vor dem Kölner Amtsgericht verantworten. Nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin hatte der 41-Jährige einen Mann in einem Kölner Szenelokal kennen gelernt. Daraus entstand eine Beziehung, die im Streit endete – mit einer Anzeige bei der Polizei. Beim Prozessauftakt stritt der Angeklagte die Vorwürfe jedoch allesamt ab.

Kölner Richter verzweifelt an Frage zu Schulbeginn

Vor Verlesung der Anklage fragte Amtsrichter Karl-Heinz Seidel zunächst den Lebenslauf des Angeklagten ab. „Wo wurden Sie eingeschult?“, fragte der Richter. „In der Realschule“, so die Antwort. Auch auf mehrfache Nachfrage blieb der Beschuldigte dabei, keine Grundschule besucht, diese also übersprungen zu haben. „Das nehme ich jetzt mal so hin“, so der Richter kopfschüttelnd.

Lange habe er die „Realschule“ aber nicht besucht. „Ich hatte eine hohe Intelligenz“, erklärte der Angeklagte, daher sei er auf eine Sonderschule gewechselt. In der achten Klasse habe man ihn dort „rausgeschmissen“. Danach habe er Ausbildungen zum Landschaftsgärtner, Zweiradtechniker und Maler und Lackierer angefangen und allesamt abgebrochen. Seit fast 20 Jahren sei er arbeitslos.

Köln: Laut Anklage den Lebensgefährten betrogen

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, seinen damaligen Freund in mehreren Fällen betrogen zu haben. So habe er in einem Handy-Shop am Wiener Platz mehrere Handyverträge auf dessen Namen abgeschlossen und teure Smartphones erhalten. Der Lebenspartner sollte danach hohe Ratenzahlungen begleichen. Die Verträge wurden laut Anklage seitens des Handy-Anbieters wieder gekündigt.

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Bei Versandfirmen soll der Angeklagte zudem Trainingsanzüge, Sweatshirts, T-Shirts und Schuhe von teuren Marken ohne dessen Wissen auf den Namen des Partners bestellt haben. Die Waren hatten einen Gesamtwert von knapp 600 Euro. Die Anklage geht davon aus, dass der Beschuldigte den Paketboten an der Wohnung des Freundes abgepasst hat.

Den Beziehungsstatus hatte die Staatsanwaltschaft nicht erfasst, sodass der Angeklagte den Richter aufklärte. „Wir haben uns im Hühnerfranz kennen gelernt und waren ein Pärchen“, schilderte der 41-Jährige. Alles sei in Abstimmung mit seinem Partner geschehen, dieser sei im Handyladen auch dabei gewesen. Auch habe er ihm das Geld für die Bestellung der Kleidung gegeben, so der Angeklagte.

Köln: Richter vertagt den Prozess um Betrug

Seinen Ex-Partner bezeichnete der Angeklagte als „hochgradigen Alkoholiker“. „Ich trinke nach der Arbeit immer fünf bis sechs Flaschen Reissdorf und am Wochenende drei Gläser Wein, um halb zehn gehe ich schlafen“, so der Ex-Partner dazu im Zeugenstand. Zu seiner Strafanzeige stehe er, das sei alles so passiert. Tatsächlich sei er aber auch mal in einem Handyshop mit dabei gewesen.

„Das versinkt hier ja gerade im Nebel“, bemerkte Richter Seidel. Seidel will nun noch den gesetzlichen Betreuer des Angeklagten hören und anhand von Kontoauszügen prüfen, ob das Kleidergeld vielleicht tatsächlich an den Angeklagten überwiesen wurde. Bis dahin wird der Prozess vertagt.