Eine Show, gesteuert von den Entscheidungen und Emotionen des Publikums: Haveners neues Programm heißt „Gedankenleser”.
Über jede Vorstellungskraft hinausMentalist Thorsten Havener bringt Publikum im Kölner Gloria-Theater zum Staunen
„In dem Moment, als wir auf die Bühne zugelaufen sind, habe ich das noch gar nicht geglaubt. Ich war mir sicher, der hat Bekannte von sich irgendwo platziert und macht seine geübte Nummer mit denen. Und plötzlich ist man dann doch selber dran.“ Stefan kann noch immer nicht realisieren, was ihm und seinem Mann Gregor vor wenigen Augenblicken passiert ist. Als Paar wurden die beiden ausgewählt, um ein besonderes Experiment zu demonstrieren.
Thorsten Havener steht zwischen ihnen, bittet sie, sich tief in die Augen zu sehen und an den Moment ihres Kennenlernens zurückzudenken. Wie von Zauberhand stehen die beiden Männer aufrechter, atmen sogar im gleichen Takt. Havener bittet Gregor, die Augen zu schließen und auf seinen Körper zu achten. Vernimmt er eine Berührung, soll er diese anzeigen. Faszinierend daran: Im nächsten Schritt berührt der Mentalist ausschließlich den Arm von Partner Stefan. Dennoch scheint Gregor alle Impulse deutlich spüren zu können, denn er deutet ausnahmslos jede Berührung an seinem Mann richtig.
„Das war schon spooky, kann man sagen“, erzählt der Zuschauer nach der Show verblüfft, „ich kann nicht sagen, was er macht oder wie er das macht, aber es hat funktioniert. Absolut unglaublich.“ Doch es sollte nicht bei einem verzaubernden Moment an diesem Abend im Gloria-Theater bleiben. Thorsten Havener hat mit „Gedankenleser“ ein Programm auf die Beine gestellt, das von und mit seinen Zuschauern zum Leben erweckt wird.
Durch die Macht der Gedanken: Havener arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Mentalist
Seit mehr als 20 Jahren begeistert Thorsten Havener Zuschauer weltweit mit seiner mysteriösen und unbegreiflichen Analysefähigkeit. Mit Einblicken in seine Tour war er in TV-Formaten zu Gast und veröffentlichte mehrere Bestseller zur Kraft der Gedanken und der Visualisierung. „Wenn wir etwas visualisieren können, können wir es meistens auch realisieren. Und wenn wir uns nicht mal etwas vorstellen können, schaffen wir es auch meistens nicht“, sagt der Mentalist. Auf dieser Annahme baut das ganze Konzept von „Gedankenleser“ auf.
Zu Beginn des Abends schreiben die Zuschauer auf einen Zettel den Namen einer Person, der sie dankbar sind, inklusive einer Begründung. In einem verschlossenen Umschlag werden diese vor Beginn der Show eingesammelt. Später kommt Havener auf einzelne Personen zurück und errät, was sie zuvor aufgeschrieben hatten.
Von der Mutter, die in der Schulzeit immer die Brotdosen vorbereitet hat, über 34 Flamingos, die zum Geburtstag von einer guten Freundin im Garten aufgestellt wurden, bis hin zum finalen Abschlag der Golf-Mitstreiterin, die in der zweiten Extrarunde verfehlte und ihren Bekannten so zum Gewinner des Spiels machte – Havener erkennt jede dieser Geschichten, indem sie lediglich gedacht werden.
Wie macht der das nur?
„Das kann er gar nicht gewusst haben!“, „Wie übt der denn eigentlich?“ oder „Das kann einfach nicht sein!“ Thorsten Havener hinterlässt offene Fragen und Verblüffung bei seinem Publikum. Nicht weniger hatte er versprochen. Es soll eine Reise sein, die die Gäste tief in ihr Innerstes, zu ihrer Intuition und an den Rand ihrer Vorstellungskraft führt.
Und auch wenn vieles an diesem Abend ungeklärt bleibt, setzt sich auch die Erinnerung an ein einzigartiges Erlebnis mit mysteriösen und vielen rätselhaften Momenten tief in die Gedanken des Publikums. Ob er nun wirklich in die Köpfe schauen oder für den Moment kluge Zusammenhänge schnell erschließen kann, bleibt unbeantwortet.