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„Quiz Taxi“Kölner Moderator feiert nach 15 Jahren ungeahntes Comeback mit Kult-Rateshow

Lesezeit 4 Minuten
Auf dem Bild sitzt Thomas Hackenberg mit Geld in der Hand in dem Quiz-Taxi, das er jetzt wieder fährt.

Thomas Hackenberg fährt wieder das „Quiz Taxi“.

Zwischen 2006 und 2008 wurde das „Quiz Taxi“ produziert, jetzt ist die Rateshow zurück.

An die „gute alte Zeit“ erinnern sich nicht erst seit gestern die Chefs diverser Fernsehsender. „Der Preis ist heiß“, die „100.000 Mark Show“, „Geh aufs Ganze“ oder „7 Tage, 7 Köpfe“ – gleich mehrere einst erfolgreiche Formate feierten bereits ihre Rückkehr. Auch wenn sich darunter schon so mancher Flop entpuppt hat: Retro-TV ist wieder angesagt. Insofern überraschte es auch Thomas Hackenberg (61) nicht, als plötzlich die Macher von Kabel Eins bei ihm anriefen. Ob er sich vorstellen könne, wieder das „Quiz Taxi“ übernehmen zu können.

Die Antwort folgte prompt, sodass die rollende Rateshow mit dem Kölner Moderator und Taxifahrer zurück auf den Bildschirm kommt. Montag, 4. September, startet um 18.55 Uhr die erste der insgesamt 29 neuen Folgen von „Quiz Taxi“ bei Kabel Eins. Zwischen 2006 und 2008 stiegen ahnungslose Fahrgäste in das Auto des Kölners ein und wurden mit Fragen aus verschiedenen Wissensbereichen konfrontiert. Zu Gewinnen gab es Bargeld, die Höhe der Summe steigerte sich mit den richtigen Antworten. Zudem gab es Hilfen, wie zum Beispiel den Passantenjoker. Das Format im Vorabendprogramm entwickelte sich zum Hit, 750 Folgen wurden in nur zwei Jahren produziert.

„Quiz Taxi“: Leute waren aus dem Häuschen

Mit der Frage, „ob das nach 15 Jahren noch einmal funktionieren wird“, habe er sich an die Dreharbeiten gemacht, gibt Hackenberg im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu. Das wisse er zwar jetzt auch noch nicht, aber es seien so viele Leute aus dem Häuschen gewesen, als sie 2023 wieder ins „Quiz Taxi“ eingestiegen seien.

„Die Drehs waren super. Was besser ist als damals, ist das Auto. Ich fahre jetzt ein Großraumtaxi“, sagt Hackenberg. „Das bietet mehr Platz für meine Fahrgäste und die Kameras, und wir können schönere Bilder produzieren. Zudem ist das Auto ein Hybrid und mit allen Assistenzsystemen versehen, die man sich nur so vorstellen kann.“

Neuer Online-Joker beim „Quiz Taxi“ eingeführt

Zwar habe man auch damals alle Folgen unfallfrei gerockt, doch die Arbeit sei für einen versierten Autofahrer schon anspruchsvoll. „Wenn wir damals Bilderfragen hatten, dann habe ich beim Fahren noch eine CD eingeworfen. Oder ich habe den Leuten vor 15 Jahren noch mein Handy gegeben, weil sie kein Guthaben mehr auf ihrem hatten.“

Solche Szenen sind Geschichte. „Als wir damals 2008 aufhörten, kam gerade das erste iPhone raus – heute ist das Googeln selbstverständlich. Daher haben wir den Online-Joker eingeführt“, erklärt Hackenberg. „Da haben die Kandidaten zehn Sekunden Zeit. Ansonsten sind die Spielregeln gleich geblieben.“

Unvergessener Drehtag in Köln

Einen Drehtag zur Comeback-Staffel werde er so schnell nicht vergessen: „Es gab eine legendäre Fahrt mit zwei Rikschafahrern. Das waren so zwei Jungs us em Levve – aus Vingst, wo ich ja auch aufgewachsen bin“, beginnt Hackenberg. „Die hatten unglaublich viel Spaß und eine große Herzlichkeit. Dann kam die Frage: Wie heißt unser Bundespräsident? Und das wussten die nicht. Die haben dann einen Passanten-Joker gezogen – aber gerieten dann ausgerechnet an einen Holländer, der dann nur meinte: Ist mir doch egal, wir haben einen König!“

Nach wie vor mache die Spontaneität den Reiz der Rate-Show aus, sagt Hackenberg, der seit Jahrzehnten in zig Fernseh- und Radioformaten mitgewirkt hat. Der Mensch sei eine Vorurteilsmaschine – in Millisekunden entscheide er. „Da hat man zum Beispiel Leute im Auto, die so aussehen, als könnten sie nicht zwei und zwei zusammenzählen – und dann packen die plötzlich ein unglaubliches Wissen aus.“

Konzentration auf Jobs abseits der Kamera

Nicht gedacht hätte der Kölner auch, dass er von Montag an in gleich zwei Sendungen im Fernsehen zu sehen sein wird: Im ARD-Vormittagsmagazin Live nach neun präsentiert Hackenberg in der Rubrik „Kochen mit Stern“ mit dem Kölner Sternegastronom Vincent Moissonnier schnell zubereitete Gerichte.

Dabei schien sich Hackenberg in den vergangenen Jahren verstärkt auf Jobs abseits der Kamera zu konzentrieren, unter anderem leitet er Coachings und Medientrainings für Führungskräfte. Von 1986 bis 2016 hatte er diverse Hörfunkprogramme des WDR moderiert, zuletzt mit Hella von Sinnen auf der Theaterbühne gestanden. Jetzt ist „Hackilein“, wie ihn die Komikerin und Freundin liebevoll nennt, sogar auf zwei Kanälen präsent. Dass beides in seiner Heimatstadt passiert, freut den in Klettenberg lebenden Multi-Könner um so mehr: „Wir haben für das Quiz Taxi natürlich in Köln gedreht – die Leute hier haben einen absolut guten Groove. Wir Kölner sind einfach gerne in Stimmung.“