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Nach Berichterstattung über Wohnbox-ProjektKölner Unternehmen stellen Obdachlose ein

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Patrick S. hat eine Arbeit bei einem Bauunternehmer gefunden. Er wohnt in einer mobilen Holzbox, die Sven Lüdecke baut, damit Obdachlose nicht auf der Straße schlafen müssen.

Köln – Patrick hat soeben einen Halbjahresvertrag bei einem Longericher Bauunternehmen unterschrieben, Peter arbeitet jetzt als Hausmeistergehilfe eines Supermarkts, Andreas macht ein Praktikum als Landschaftspfleger bei der evangelischen Kirche. Patrick, Peter und Andreas waren jahrelang obdachlos – bis sie auf das Projekt Little Home von Sven Lüdecke stießen.

Sven Lüdeke baut Wohnboxen für Obdachlose, die sonst unter freiem Himmel schlafen müssten.

Firmen stellen Obdachlose ein

Lüdecke baut rollende Minihäuschen für Wohnungslose – seit der „Kölner Stadt-Anzeiger“ im November 2016 darüber schrieb, haben über 100 Medien berichtet. Das Projekt ist dank vielfältiger Unterstützung enorm gewachsen. 16 Rollhäuschen haben Lüdecke und viele freiwillige Helfer in Köln und Berlin schon fertiggestellt und übergeben, in zwei Wochen startet das Projekt auch in Dortmund. Nachdem diese Zeitung jüngst über Patrick S. berichtete, der sieben Jahre auf der Straße lebte und jetzt zur Zufriedenheit seines Chefs für das Unternehmen „Pelken und Mühlenz“ im Häuserbau arbeitet, haben sich weitere Bauunternehmen bei Lüdecke gemeldet.

„Es gibt inzwischen einige Firmen, die Obdachlose bei sich arbeiten lassen wollen“, sagt Lüdecke. Auch das US-Militär zählt jetzt zu den Unterstützern von Little Home. Kürzlich kamen 40 Soldaten eines Luftwaffenstützpunkts nach Zündorf, um Lüdecke und seinen Mitstreitern an einem Wochenende beim Bauen zu helfen.

Weil es wärmer wird, lässt die Nachfrage nach den rollenden Minihäuschen aktuell etwas nach – einige Hundert Obdachlose stehen allerdings schon auf einer Warteliste für ein kleines zu Hause.