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Ausstellung und Vorführungen in KölnWeltberühmter Pantomime Milan Sladek feiert 85. Geburtstag

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Milan Sladek als König Lear mit weiß geschminktem Gesicht, weißem Hemd und Gräsern auf dem Kopf.

Milan Sladek als König Lear (Archiv)

Pantomime Milan Sladek wird 85 Jahre alt. Zur Feier seines Geburtstags gibt es mehrere Vorstellungen mit ihm.

Er ist einer der berühmtesten Pantomimem der Welt: Milan Sladek. Der in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Künstler wird am 23. Februar 85 Jahre alt und denkt nicht ans aufhören. „Auch wenn es komisch klingt, aber ich habe noch einige Projekte vor mir und hoffe, dass meine Gesundheit es erlaubt, diese zu realisieren“, sagt er. „Ich kann mir nicht vorstellen, nur noch vor meinem Haus zu sitzen und Kindern beim Spielen zuzusehen.“

Milan Sladek: Theater und Kunst zum 85. Geburtstag

Zu seinem Geburtstag werden in der Kirche St. Michael ab dem 24. März sechs Vorstellungen von und mit ihm präsentiert. Vom 12. Februar bis zum 26. März werden in der Galerie N18 außerdem einige seiner Bilder ausgestellt – denn Sladek ist nicht nur Pantomime, sondern auch Maler. „Ich habe Kunst studiert und mein ursprünglicher Wunsch war es, Maler zu werden. Die Pantomime hatte aber gesiegt“, erzählt Sladek. Die abstrakten Bilder seien Reflektionen der Dinge, die er erlebt, sagt er. „Das Malen ist eine Art Meditation für mich.“

Dass ich so viel Erfolg hatte, habe ich auch den Kölnern zu verdanken.
Milan Sladek

Sladek lebt seit 1970 in Köln. Zuvor hatte er bereits aus seiner Heimat eine Deutschlandtournee gemacht, und drei Tage in den damaligen Kammerspielen am Ubierring gespielt. „Die Stadt hat mich angesprochen“, so Sladek. Und so zog es ihn, nachdem er die Tschechoslowakei 1968 verließ und zwei Jahre in Schweden verbrachte, nach Köln. „Ich bedaure es nicht. Die Stadt gefällt mir enorm und dass ich so viel Erfolg hatte, kann ich auch den Kölnern verdanken, die immer sehr neugierig waren.“

Neugierig auf die einzigartige Kunst der Pantomime, die für Sladek deshalb so faszinierend ist, weil sie „alle Kunstgattungen vereint. Man ist selber Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler… Die bildende Kunst spielt ebenso eine große Rolle wie die Musik, und man muss seinen Körper beherrschen“, sagt Sladek. „Es ist für mich eine Lebensphilosophie geworden.“ Eine, die ihn bereits seit fast 70 Jahren begleitet. „Ich bin dankbar, dass die Zuschauer mich nie vergessen haben. Meine Aufführungen sind immer gut besucht.“


Am 24. März werden in St. Michael die Aktionstage mit einem Empfang und einer Filmvorführung eröffnet. Zwischen dem 27. März und dem 7. April spielt Milan Sladek dann die Stücke „König Lear“, „Magic Four“ und „Der Kreuzweg“ in der Kirche St. Michael, Brüsseler Platz, 50672 Köln. Tickets dafür gibt es für 23,50 Euro bei koelnticket.de. Eine Ausstellung mit seinen Bildern gibt es in der Galerie N18, Norbertstraße 18, 50672 Köln. Am 12. Februar findet eine Vernissage, am 26. März die Finissage, jeweils von 16 bis 20 Uhr, statt. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. Weitere Informationen auch auf www.galerie-n18.com.