Köln – Wer noch eine Schutzbrille von der totalen Sonnenfinsternis aus dem Jahr 1999 in der Schublade hatte, konnte sie am Donnerstag, 10. Juni, wieder rausholen. Ganz verschwunden war die Sonne zwar nicht, aber immerhin zum Teil. Und das mitten am Tag.

Laut Volkssternwarte Köln zog der Neumond zwischen 11.22 und 13.29 Uhr vor dem nördlichen Teil der Sonne vorbei und bedeckte sie maximal um 13, 9 Prozent.

Die Stadt werde sich dadurch zwar nicht verdunkeln, sagt Hobby-Astronom Gerhard Fingerhuth im Vorhinein. „Man würde es erst merken, wenn die Sonnenscheibe durch den Mond um 50 Prozent oder mehr abgedunkelt würde.“ Wer aber die Sonne mit einer Sonnenfinsternis-Brille mit Spezialfolie beobachtet hat, konnte ein spannendes Himmelsschauspiel erleben.

Sonnenfinsternis vor sechs Jahren in Deutschland zu sehen

Die maximale Bedeckung wurde in Köln um 12.24 Uhr erreicht, so Gerhard Fingerhuth. Je weiter man in den Norden fahre, desto stärker mache sich die Sonnenfinsternis bemerkbar. „Im Bereich Grönland oder Nordalaska sprechen wir von einer ringförmigen Sonnenfinsternis“. Von der Sonne bleibe nur ein leuchtender Ring übrig. Zuletzt sei in Deutschland vor sechs Jahren eine partielle Sonnenfinsternis zu erleben gewesen.

Bis Juni 2030 werde es noch insgesamt acht partielle Sonnenfinsternisse geben, so die Volkssternwarte, am 12. August 2026 werde der Mond sogar zu 89 Prozent die Sonne bedecken. „Sonnenfinsternisse entstehen, wenn der Mond auf seiner Bahn um die Erde als Neumond genau zwischen Sonne und Erde hindurch zieht“, schreiben die Experten: „Weil die Mondbahn um etwa 5,15 Grad gegen die Ebene der Erdbahn geneigt ist, geschieht so etwas nicht bei jedem Neumond, sondern nur mindestens zweimal und bestenfalls fünfmal pro Jahr.“ Der Mondschatten auf der Erde sei jedoch nicht sehr groß, nicht jede Finsternis sei deshalb überall auf der Erde zu beobachten.

Die nächste totale Sonnenfinsternis wird in Köln übrigens erst am 3. Oktober 2081 zu bewundern sein. Dann wird der Mond die Sonne bis zu 93 Prozent bedecken.