Zwei Männer sollen einer Bande Unterschlupf geboten haben. Hintergrund sind Einbrüche in Tankstellen. Zwei Jahre wurde verdeckt ermittelt.
Spezialkräfte im EinsatzPolizei durchsucht Wohnungen im Rocker-Milieu in Köln und Pulheim

Einsatzkräfte der Polizei sind bei der Durchsuchung eines Hauses in Pulheim im Einsatz.
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Besonders zimperlich sind sie anscheinend nicht vorgegangen, das ein oder andere sei kaputt gegangen, berichtete ein Ermittler. Türen vor allem. Am Dienstagabend haben Spezialeinsatzkräfte (SEK) ein Haus in Pulheim und zwei Wohnungen in Köln geöffnet, im Anschluss durchsuchten Polizisten die Räume nach Beweismaterial. Hintergrund sind Einbrüche in Tankstellen, bei denen die Täter Tresore gestohlen haben sollen.
Haus in Pulheim diente Hells Angels als Unterschlupf
Drei Beschuldigte wurden deshalb bereits voriges Jahr zu Haftstrafen verurteilt. Die Durchsuchungen am Dienstag waren sozusagen die Nachwehen des damaligen Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn. So stehen nunmehr auch zwei weitere Männer aus Köln (31 und 33 Jahre) im Verdacht, Beihilfe zu den damaligen Taten geleistet zu haben. Beide wurden bei der Razzia angetroffen, Haftbefehle gegen sie gibt es aber nicht. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben Unterlagen sicher sowie Datenträger, zum Beispiel Handys.

Blick auf den beschädigten Eingang eines Hauses nach einer Durchsuchung durch die Polizei in Pulheim.
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Das SEK und Bereitschaftspolizei waren im Einsatz, weil das Haus in Pulheim laut Polizei „Rockerbezüge“ aufweise. Die beiden Männer, die in Köln gemeldet sind, sollen den Tätern in dem Haus unter anderem Lagerräume für die Beute zur Verfügung gestellt haben. Verletzt wurde bei den Durchsuchungen am späten Dienstagabend niemand, teilte ein Polizeisprecher mit.
Bei den Ermittlungen hätten sich Hinweise auf weitere Beteiligte an den Taten ergeben, schrieben die Ermittler. Vier Menschen seien bei dem Einsatz am Mittwochmorgen in dem Haus in Pulheim angetroffen worden, hieß es weiter. Festnahmen habe es aber nicht gegeben.

Die Polizei war am Morgen mit Spezialkräften im Einsatz.
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Die drei Einbrecher hatten voriges Jahr wegen schweren Bandendiebstahls in Bonn vor Gericht gestanden. Die Richter waren überzeugt davon, dass die Männer für Einbrüche in Tankstellen bundesweit verantwortlich waren, unter anderem auch in Köln und im Rhein-Sieg-Kreis. Die Gesamtbeute soll 180.000 Euro betragen haben.
Die vermummten Täter sollen demnach nachts zunächst die Sicherheits-Anlagen ausgeschaltet und dann die Tresore aus der Wand gehebelt haben. In Swisttal waren sie schließlich von der Polizei auf frischer Tat ertappt und nach einer einstündigen Verfolgungsfahrt gefasst worden. (pst/jv/ts)