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Gefährliche ErinnerungsfotosPolizei stoppt Hochzeitskonvoi auf Kölner Zoobrücke

Lesezeit 2 Minuten
Hochzeitskonvoi Zoobrücke dpa

Eine Polizistin steht vor den Fahrzeugen eines türkischen Hochzeitskorsos.

Köln – Erneut hat die Polizei am Wochenende Autokorsos türkischer Hochzeitsgesellschaften in der Stadt gestoppt. Gegen die Beteiligten wird wegen Nötigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.

Polizeidirektor Gereon Eich macht deutlich: „Auf öffentlichen Straßen haben Feiern nichts zu suchen.“ Wer andere Verkehrsteilnehmer durch Bremsmanöver, Feuerwerk oder Tanzen auf der Fahrbahn gefährde, müsse damit rechnen, dass die Polizei nicht nur den Führerschein der Beteiligten beschlagnahme. „Je nach Gefährdung werden wir auch das Auto beschlagnahmen. Auf jeden Fall werden die Polizisten Ermittlungsverfahren einleiten, die vor einem Gericht enden können.“

Rauchbomben gezündet

Am Sonntag rückte die Polizei in eineinhalb Stunden zweimal zu entsprechenden Einsätzen aus. Gegen 15 Uhr meldeten Zeugen über Notruf, dass eine Hochzeitsgesellschaft in Deutz mit mehreren Fahrzeugen über Rot zeigende Ampeln fuhr und schließlich den Verkehr auf der Zoobrücke zum Erliegen brachte, „um sich ungestört vor dem Kölner Panorama zu fotografieren“, wie eine Polizeisprecherin berichtete. Die Beamten stellten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Führerscheine von sechs Fahrern sicher.

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Gegen 16.30 Uhr blockierten die Teilnehmer einer anderen Gesellschaft laut Polizei teilweise die Frankfurter Straße in Buchheim. Sie zündeten Rauchbomben und Feuerwerkskörper und nahmen anderen Verkehrsteilnehmern dadurch die Sicht. Auch in diesem Fall schrieben die Polizisten Anzeigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Polizei verteilt Flyer

Landesweit zählte die Polizei in den vergangenen beiden Monaten mehr als 130 Einsätze wegen Hochzeitsfeiern, die eskaliert sind. Seit einigen Wochen ist das Innenministerium in dieser Angelegenheit auch präventiv unterwegs: Mit Flyern, die zum Beispiel in Festsälen ausgelegt werden, macht die Polizei auf die Spielregeln aufmerksam: Nach einem kurzen Gruß zum Einstieg („Die NRW-Polizei gratuliert Ihnen recht herzlich zur Hochzeit und wünscht Ihnen und Ihrer Familie einen besonderen Tag“) folgen Verhaltensregeln wie „Behindern Sie nicht den Verkehr“, „Zünden Sie keine Feuerwerkskörper“ oder „Führen Sie keine Waffen mit“. Die rechtlichen Konsequenzen vor Gericht reichten bis hin zu Freiheitsstrafen.