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VerschwörungstheoretikerStaatsschutz ermittelt nach Drohmails an Diakonie Köln

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Michaelshoven Diakonie

Die Diakonie Michaelshoven in Rodenkirchen

Köln – Nach den offenbar meist rechtsgerichteten Drohanrufen an die Diakonie Michaelshoven wegen einer Stellenausschreibung sind bei der Polizei seit Dienstag 60 Strafanzeigen gegen Unbekannt eingegangen. Die Hassmails und –Anrufe hätten teilweise Todesdrohungen enthalten, bestätigte ein Polizeisprecher. Der polizeiliche Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Seitdem die Diakonie in der vergangenen Woche ein Stellengesuch für die Inobhutnahmegruppe für Kinder und Jugendliche in Immendorf geschaltet hatte, gingen insgesamt etwa 500 Schmähungen und Drohungen ein, teils anonym, teils mit Klarnamen, wie eine Sprecherin sagte. Die Anrufe, Mails und Briefe waren gegen die Organisation selbst, aber auch gegen einzelne Mitarbeiter gerichtet.

Die Stellenausschreibung kursiert seit Tagen besonders in rechten Foren und dient dort besonders Verschwörungstheoretikern, Corona-Skeptikern und -Leugnern als vermeintlicher Beweis dafür gewertet, dass die Regierung in der Corona-Krise Kinder aus intakten Familien holen und in Heimen unterbringen wolle. Laut Diakonie bezieht sich die Stellenanzeige auf „Kinder, bei denen entweder eine akute Kindeswohlgefährdung vorliegt oder die bereits in einer Jugendhilfeeinrichtung leben und bei denen zusätzlich noch der Verdacht auf eine Infizierung mit dem Corona-Virus besteht“.