KölnPost schafft nächtliche Leerung von Briefkästen ab

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Köln – Wer möchte, dass ein am Sonntag eingeworfener Brief am Montag in der Region zuverlässig zugestellt wird, kann ihn bis 23 Uhr an einem der Briefkästen im Kölner Hauptbahnhof einwerfen. Zumindest dürften diese Notoption viele Kölner noch im Kopf haben.
Diese Option gibt es allerdings nicht mehr: Die Briefkästen dort werden – wie einige andere Briefkästen in Köln auch – nur noch um 11 Uhr vormittags geleert. Die Nachtleerung ist Geschichte in Köln – auch in der Woche. Wochentags leert die Post zuletzt um 19 Uhr, früher war die letzte Leerung um 23 Uhr an einigen Briefkästen ebenfalls Usus, unter anderem am Hauptbahnhof.
„Wir haben jedes Jahr zwei bis drei Prozent Rückgang bei dem Versand von Briefen“, begründet Postsprecher Dieter Pietruck die Reduzierung der Leerzeiten. Die spätere Abholung sei mit hohen Kosten verbunden gewesen, außerdem sei die Abendleerung kaum noch in Anspruch genommen worden. „Die Maßnahme trägt zur Stabilität der Briefmarken-Preise bei. Wir können nicht für einige wenige Sendungen, die spät noch in den Briefkasten geworfen werden, einen riesigen Apparat aufrechterhalten.“ Im Übrigen seien auch früher nach 19 Uhr eingeworfene Briefe nur noch innerhalb der sogenannten Leitregion 50 zugestellt worden, also in jene Orte in der Region, die die Zahl 50 am Anfang ihrer Postleitzahl haben.
Montags sind weniger Postboten im Einsatz
Wer heute in der Woche später als 19 Uhr noch einen Brief einwerfen müsse, der am Folgetag in der Leitregion ankommen soll, habe noch die Möglichkeit, zum Postzentrum nach Gremberghoven oder Frechen zu fahren, um seine Post dort bis 20 Uhr einzuwerfen. Dass immer mehr E-Mails verschickt werden und dafür immer weniger Briefe, hat bei der Post noch zu einer weiteren Änderung geführt: Montags werden laut Pietruck immer weniger Postboten eingesetzt.
Auf den Montag entfielen nur noch sechs Prozent der gesamten Wochenmenge, weil die von Unternehmen am Freitag verschickten Briefe in der Regel bereits am Samstag ausgeliefert seien. Am Wochenende werde Post ausschließlich von Privatkunden eingeworfen – und das seien immer weniger. „Wir können darum das Personal am Montag reduzieren“, so Pietruck. Das habe zur Folge, dass montags nicht immer der gewohnte Zusteller die Post liefere.