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Gedenken an das KriegsendeOberbürgermeisterin Reker dankt USA für Einsatz gegen Nationalsozialismus

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06.03.2025, Köln: Oberbürgermeisterin Reker trifft den stellvertretenden US-Generalkonsul Chapman Godbey aus Anlass des Kriegsendes vor 80 Jahren.

Oberbürgermeisterin Reker trifft den stellvertretenden US-Generalkonsul Chapman Godbey aus Anlass des Kriegsendes vor 80 Jahren.

Oberbürgermeisterin Reker dankt den USA für ihren Einsatz gegen den Nationalsozialismus und betont die deutsch-amerikanische Freundschaft.

Der erwartete Widerstand blieb weitestgehend aus. Die amerikanischen Truppen erreichten die Kölner Innenstadt, die nach sechs Jahren Krieg größtenteils in Trümmern lag, am 6. März 1945 ohne nennenswerte Gegenwehr. Gegen 19 Uhr rollten Panzer der dritten Division auf die Rampe der wenige Stunden zuvor von deutschen Pionieren gesprengten Hohenzollernbrücke. Auch wenn deutsche Soldaten aus dem Rechtsrheinischen noch eine Zeitlang über den Rhein hinweg auf die Besatzer beziehungsweise Befreier feuerten – zumindest für das linksrheinische Köln markiert der 6. März das Ende des Zweiten Weltkriegs.

Alle waren froh, dass die Amerikaner hier waren.
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin

Auch über die Gereonstraße arbeiteten sich die amerikanischen Truppen Richtung Hauptbahnhof vor. Hier, im Bankenviertel, wo damals ikonische Fotos mit verwüsteten Häuserzeilen und dem Dom im Hintergrund entstanden, traf sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag mit Chapman Godbey vom US-Generalkonsulat in Düsseldorf, um dem Kriegsende vor 80 Jahren zu gedenken. „Wir können den Amerikanern zutiefst dankbar sein, dass sie ihre Söhne hierhin geschickt haben, um den Nationalsozialismus auszurotten“, so Reker.

Ihre Eltern hätten, wie viele Deutsche, „zu den Ermöglichern des Nationalsozialismus“ gehört, so die Oberbürgermeisterin. Als sie im März 1945 nach Köln zurückgekehrt seien, hätten sie in einem Zimmer mit drei Wänden gewohnt und geholfen, die Stadt wieder aufzubauen: „Alle waren froh, dass die Amerikaner hier waren.“

Chapman Godbey äußerte sich nicht zur US-Politik

Nur zwischen den Zeilen ging Reker auf die aktuellen politischen Spannungen zwischen Europa und den USA ein, ausgelöst durch Präsident Donald Trump. So wünsche sie sich, dass die USA die demokratische Welt weiterhin unterstützen, so wie es einst Präsident Franklin D. Roosevelt während des Zweiten Weltkriegs getan habe: „Roosevelt hat keinen Deal gemacht, sondern war zutiefst ein Demokrat, ihm war die ganze demokratische Welt wichtig.“

Die deutsch-amerikanische Freundschaft werde auch in Köln engagiert gepflegt: „Die Deutschen können sich gar nicht vorstellen, dass die Freundschaft in Gefahr geraten könnte.“ Chapman Godbey, ganz Diplomat, äußerte sich nicht zur US-Politik. Demokratie sei keine einfache Angelegenheit, ließ er lediglich wissen – aber der Preis sei es wert.