Köln/Düsseldorf – Der Rhein hat am Kölner Pegel in Höhe der Altstadt die Rekord-Temperatur eingestellt. Am Wochenende näherte sie sich der 28-Grad-Marke. Am Samstag wurden um 19.15 Uhr 27,7 Grad gemessen. Das ist der gleiche Wert wie beim bisherigen Jahrhundertsommer des Jahres 2003. Damals lag der Wert am 8. August ebenfalls bei 27,7 Grad. „Die Messung vom Samstag ist vorläufig und wird noch exakt ermittelt. Es ist nicht auszuschließen, dass wir noch einmal 0,2 Grad zulegen müssen“, sagte ein Sprecher der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Koblenz.

Am Montag sank die Wassertemperatur auf 26,8 Grad. An den kommenden zwei Tagen soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) aber wieder sehr heiß werden. Am Dienstag werden Lufttemperaturen von 32 bis 39 Grad erwartet. Die Bezirksregierung Köln stellt die Hitzewelle vor ganz neue Aufgaben. Sobald die Wassertemperatur von 28 Grad erreicht ist, dürfen Industriebetriebe, die Rheinwasser zur Kühlung einsetzen, es erst dann zurückleiten, wenn sie es heruntergekühlt haben. Ausnahmen gibt es nur für Stromerzeuger und Kläranlagen. „Bei allen Betrieben, die das betrifft, fragen wir derzeit täglich die Daten ab“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung. Bisher sei die 28-Grad-Marke im Rheinland einmal überschritten worden – am Samstag mit 28,2 Grad an der Messstelle Bad Honnef. In NRW und Rheinland-Pfalz muss die Industrie eine Gebühr, den sogenannten Wassercent, für die Einleitung von erwärmtem Kühlwasser zahlen. Neben der Temperatur wird derzeit auch der Sauerstoffgehalt des Rheins peinlich genau kontrolliert.

Vom Hochrhein wurde ein hitzebedingtes Fischsterben gemeldet. Der schweizerische Fischereiverband bestätigte am Montag, dass man rund eine Tonne toter Fische eingesammelt habe. Betroffen waren vor allem Äschen, die bei mehr als 23 Grad Probleme bekommen. In NRW wurde dies noch nicht beobachtet.