Silvester 2016Drängelgitter statt Zaun um den Dom
Köln – Kein Zaun um den Dom, wohl aber brusthohe Drängelgitter – so will die Stadtverwaltung in der Silvesternacht den Fußgängerverkehr auf dem Roncalliplatz und in der Umgebung der Kathedrale steuern.
Die Absperrungen und eine zusätzliche Beleuchtung sind nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ Bestandteile des Sicherheitskonzeptes, das die Stadtverwaltung und der Polizeipräsident Jürgen Mathies am kommenden Donnerstag dem Hauptausschuss des Rates vorstellen wollen. Die Vorkehrungen sollen so beschaffen sein, dass ein Kulturprogramm möglich ist. Ob es dazu kommt, ist noch nicht entschieden. Ideen gibt es jedenfalls.
Stefan Bachmann, Intendant Schauspiel Köln: „Das Gürzenichorchester, der Opernchor und ein paar Solisten stellen sich auf die Treppe vom Bahnhofsplatz und spielen von 23.30 Uhr bis 0.30 Uhr – es gibt drum herum Stände mit Champagner, und der Dom ist schön beleuchtet – das Zeichen gegen die Entgleisungen des letzten Jahres ist einfach, dass man den Ort vornehm definiert.“
Louwrens Langevoort, Intendant Philharmonie: „Jede Form der Feierlichkeit tut der Stadt gut. Allerdings ist die Silvesternacht keine Nacht wie jede andere. Die Temperaturen, der vor Mitternacht erhöhte Alkoholpegel, die vielen privaten Feiern, all das muss berücksichtigt werden. Ich fände am Dom eine Veranstaltung mit tänzerischen Rahmen interessant, bei der das Publikum mitmachen kann.“
Hermann Rheindorf, Sprecher der AG Arsch Huh: „Grundsätzlich ist es ein gutes Anliegen, dem Dom und seiner Umgebung die Würde zurückzugeben.“
Rolf Emmerich, Leiter Sommerblut-Festival: „Zu Silvester ein kulturelles Zeichen für die Weltöffentlichkeit zu setzen, ist für uns sehr wichtig. Wir sollten unsere Flüchtlinge aus Köln künstlerisch einbinden, etwa mit gemeinsamen Gesängen, Tänzen und Musikbeiträgen. Daneben könnte es vorher vielleicht auch eine Demonstration oder Kundgebung geben, wo auch politische Themen wie Frauenrechte eine Rolle spielen.“
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