So wird 2020 in den VeedelnShowdown im Grüngürtel und Gleise für die Bonner Straße
- Bauprojekte im ganzen Stadtgebiet halten die Menschen auch 2020 in Atem.
- Ehrenfeld, Mülheim und der Kölner Süden werden wachsen. Und auch in Porz wird die neue Mitte immer mehr Gestalt annehmen.
- Ein Überblick, zusammengestellt von unserer Redaktion.
Köln – Im Jahr 2020 steht eine Entscheidung an, die die Gleueler Wiesen im Äußeren Grüngürtel in der Kölner Innenstadt betrifft. Der 1. FC Köln möchte dort drei Kunstrasenplätze mit Flutlichtmasten sowie ein Leistungszentrum errichten. Allerdings steht das Gebiet unter Denkmalschutz und ist zudem als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Bürgerinitiativen, Denkmalschützer und Naturschutzverbände laufen Sturm gegen das Vorhaben.
7000 Eingaben sind dazu eingegangen, deren inhaltliche Aspekte die Verwaltung gemeinsam mit vom FC beauftragten Gutachtern, Juristen sowie einem Planungsbüro bearbeiten muss. Im ersten oder zweiten Quartal soll es dann aber soweit sein: Die Stadtverwaltung wird ihre Vorlage den Ratsfraktionen zum Beschluss vorlegen, auch die Bezirksvertretung Lindenthal wird ihr Votum abgeben.
EHRENFELD
Auch im Jahr 2020 wird es in Ehrenfeld Schlag auf Schlag gehen, wenn es darum geht Trends zu setzen. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass das Publikum schon im ersten Halbjahr in Scharen kommen wird. Das Designfestival „Passagen“ macht im Januar den Auftakt. Im März folgt das Clubfestival Ehrenfeld XL. Das letzte April-Wochenende hat die c/o-Pop samt seinem c/o-Ehrenfeld-Programm schon fest terminiert. Die Kunstroute Ehrenfeld lockt wieder im Mai.
Neben dem Feiern heißt die Devise in Ehrenfeld weiterhin bauen, bauen, bauen. Kräne gehören mittlerweile zum Stadtbild. An der Weinsbergstraße wird die Genossenschaftssiedlung weiter erneuert. Wenige Schritte entfernt entstehen am Melatengürtel weitere Wohnungen. Am Grünen Weg wird ein Gewerbeobjekt gebaut, während gegenüber der Bau des Leuchtturmprojekts Heliosschule endlich beginnt.
Projekte, die 2020 ebensowenig abgeschlossen sein werden, wie der Wohnungsbau am ehemaligen Güterbahnhof Ehrenfeld. In Bickendorf kann man sich im Laufe des Jahres auf die Fertigstellung der neuen Gebäude am Rochusplatz freuen, wo 100 öffentlich geförderte GAG-Wohnungen errichtet werden. Eine Baustelle bleibt dort aber erhalten: Die Platzfläche, auf der der Wochenmarkt stattfindet, muss noch neu gestaltet werden.
RODENKIRCHEN
Die Planung einer neuen Rheinquerung zwischen Bonn und Köln wird im Jahr 2020 in die nächste Runde gehen. Brücke oder Tunnel, Belastung für Anwohner oder Naturschutzgebiete, größere Entlastung für den Kölner Süden oder den Bonner Norden: Mit diesen komplexen Fragen durften sich Laien und Experten in mehreren Workshops auseinandersetzen, in einem transparenten und innovativen Verfahren.
Die Bürger wurden von Anfang an einbezogen, noch bevor die ersten Entscheidungen gefallen waren. Sie werden sich im kommenden Jahr auf Prioritäten festlegen müssen, bevor die Planer von Straßen NRW übernehmen. Dann können konkrete Autobahnverläufe diskutiert werden.
SÜDSTADT
Nachdem 2019 die Leitungen aus dem Weg verlegt, Bäume gefällt und zwei Häuser abgerissen wurden, beginnt im nächsten Jahr der Umbau der Bonner Straße für die Gleise der Stadtbahn. Für Autofahrer heißt dies, dass es eng werden wird, auch auf den parallel verlaufenden Straßen.
MESCHENICH
Eine Brücke über einen Feldweg: Das wird der erste sichtbare Teil der Ortsumgehung für Meschenich sein. 1,25 Millionen Euro kostet sie. Sie soll in der ersten Jahreshälfte entstehen. Anschließend, so zumindest der Plan des landeseigenen Betriebs Straßen NRW, sollen die ebenerdigen Abschnitte in Angriff genommen werden, die künftig den Verkehr aus der Ortsmitte heraushalten sollen. Für Meschenich ist das eine große Chance, attraktiver zu werden.
CHORWEILER
Die Stadt plant auf dem großen Acker gegenüber von Blumenberg einen komplett neuen Stadtteil mit Wohnungen, Schulen und vielem mehr. In den kommenden Monaten entsteht ein Masterplan, an dessen Ausarbeitung die Öffentlichkeit nach Angaben der Stadt beteiligt werden soll.
Nach diesem Plan soll das Kreuzfeld dann vom Jahr 2023 an bebaut werden. Die Chorweiler Bezirksvertretung hat gefordert, im neuen Stadtteil unter anderem einen Bildungscampus einzurichten und den Blumenbergsweg auszubauen – mit Anschluss an die Autobahn 57.
NIPPES
Der Dauerbrenner von Nippes geht im nächsten Jahr in rasenden Schritten seiner Fertigstellung entgegen. Der weitaus größte Teil des Clouth-Geländes ist mittlerweile entwickelt. Nach der Eröffnung der beiden Großprojekte „Halle 17“ – der größten aus dem Altbestand erhaltenen Werkshalle – und dem Multifunktions-Bau „Clouth 104“ wird die zentrale Grünfläche Luftschiffplatz fertig; hier haben die Anlege-Arbeiten bereits begonnen. Noch ausstehend ist der Bau des jfc-Medienzentrums, das vom Hansaring in einen Neubau im Westen des Areals umzieht; Eröffnung soll ungefähr im Mai sein.
MÜLHEIM
Die Sanierung der Mülheimer Brücke macht es möglich: Das drohende Dieselfahrverbot auf dem Clevischen Ring infolge zu hoher Schadstoffwerte wird vorläufig nicht kommen. Die Verkehrseinschränkungen wie ein Fahrverbot für Lkw auf der Brücke und Fahrspur-Verengung lassen die Werte kaum noch über die Grenzen des Erlaubten steigen. Somit wird die eigentlich für 2020 erwartete Umsetzung der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster, ein Fahrverbot zu verhängen, ausbleiben.
KALK
Das ist ja mal ein Lichtblick: Die bisherige kleine und sichtlich in die Jahre gekommene Skater-Anlage am Merheimer Heideweg soll erweitert und mit Rampen, Wellen und Hindernissen neu gestaltet werden. Hier will die Stadt knapp eine halbe Million Euro investieren. Der Anstoß zur Umgestaltung ist von den Nutzern selber ausgegangen, die eigens unter dem Namen „Skater Paradise“ eine Initiative gegründet hatten. An den Planungen für ein attraktives und weitgehend barrierefreies Übungsgelände sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligt worden.
PORZ
Das ehemalige Hertie-Kaufhaus ist bereits 2018 abgebrochen worden. Der Neubau des ersten von drei neuen Häusern am Friedrich-Ebert-Platz ist in vollem Gange. Die Bauanträge der weiteren Gebäude sind mittlerweile auch eingegangen, so teilte es die Verwaltung mit. Damit sollten die Bauarbeiten an den Häusern 2 und 3 Anfang des Jahres 2020 beginnen. Auch der lange ungewisse Abriss des Dechant-Scheben-Hauses ist mittlerweile beschlossen. Allerdings wird der Abbruch des ungeliebten Gebäudes erst nach Fertigstellung der anderen Häuser erfolgen, also frühesten 2022.
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Zum Ärger von Politikern und Bürgern, die meinen, Discounter gebe es schon genug in der Porzer Innenstadt. Das Unternehmen Lidl verspricht allerdings einen ebenfalls hochwertigen Standort zu entwickeln. Sortiment und Qualität würden sich kaum vom genannten Mitbewerber unterscheiden, versicherte Kolja Kolander, der als Prokurist für Lidl die Verhandlungen mit der Stadt führt.