Auch Lautsprecher-Durchsagen an die Verkehrsteilnehmenden soll es zukünftig im Rheinufertunnel geben.
VideoüberwachungStadt plant für mehr Sicherheit im Kölner Rheinufertunnel

Der Rheinufertunnel ist eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.
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Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, soll der Rheinufertunnel eine Anlage zur Videoüberwachung erhalten. Dabei sind auch Lautsprecher für Durchsagen an die Verkehrsteilnehmenden vorgesehen. Insgesamt sollen 32 Kameras und 22 Lautsprecher installiert werden. Die Kosten werden auf rund 1,1 Millionen Euro veranschlagt, wie aus einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung hervorgeht. Der Finanzausschuss soll das Geld in seiner Sitzung am 26. Mai bewilligen.
Rheinufertunnel soll modernisiert werden
Grund sind verschärfte Sicherheitsanforderungen, die nach schweren Tunnel-Unglücken auch auf EU-Ebene beschlossen worden waren. So kamen 1999 bei einem Lkw-Brand im Montblanc-Tunnel 39 Menschen ums Leben, im selben Jahr gab es bei einem Brand im Tauerntunnel zwölf Tote; 2001 starben im Sankt-Gotthard-Tunnel elf Menschen. Daraufhin beschloss der Stadtrat ein Programm zur Verbesserung und Modernisierung der Kölner Tunnel. Dazu zählt die 2019 abgeschlossene Generalsanierung des Kalker Tunnels an der Stadtautobahn.
Die Video- und Sprachalarmierungsanlage soll dazu beitragen, dass bei Unfällen oder Bränden schneller als bisher Hilfe geholt werden kann. Der Rheinufertunnel ist 590 Meter lang, wurde 1981 eröffnet und zählt zu den Hauptverkehrsadern der Stadt. Die beiden elf Meter breiten Tunnelröhren sind durch eine Wand getrennt und haben jeweils drei Fahrspuren, auf denen Tempo 50 gilt.
Die Bauarbeiten sollen laut Vorlage vor allem nachts stattfinden. In der ersten Projektphase wird demnach die linke Spur der Tunnelröhre in Fahrtrichtung Severinsbrücke für etwa zwei Wochen dauerhaft als Ablagefläche gesperrt. Wenn nachts gearbeitet wird, sollen zur Sicherheit der Arbeiter immer zwei Fahrspuren gesperrt sein. Eine Durchfahrt des Tunnels bleibe somit während der Bauzeit grundsätzlich möglich, heißt es weiter.
Kritik an dem Vorhaben gibt es vom Rechnungsprüfungsamt. So entspreche die Kostenermittlung nicht der DIN-Norm 276. Diese gilt als Grundlage zur Ermittlung der Projektkosten. Unter anderem deshalb werde auf eine „resultierende Kostenunsicherheit hingewiesen“.