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Kölner UniklinikBethe-Stiftung verdoppelt Spenden für „Initiative Kinder krebskranker Eltern“

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt drei Frauen und drei Männer in schickerer Kleidung, die an einem kleinen runden Tisch sitzen oder stehen und in die Kamera schauen

Martin Hamburger, Sandra Vohl, Prof. Werner Görg, Regine Dülks, Jürgen Pfitzner und Hildegard Labouvie (v.l.n.r.) vom Verein „Lebenswert“, der das Projekt mitgegründet hat.

Die Initiative der Uniklinik Köln und des Vereins Lebenswert hilft Familien, die Krebserkrankung eines Elternteils besser zu verarbeiten.

Wenn Eltern an Krebs leiden, greifen ihre tiefe Verunsicherung und Belastung unvermeidlich auf die Kinder über. Diese reagieren mit Angst, Trauer, Schuldgefühlen und innerem Rückzug. Mit der Aufgabe, ihnen den nötigen Halt zu geben, sind die Väter oder Mütter in ihrer lebensbedrohlichen Lage oft überfordert. Hier setzt die „Initiative Kinder krebskranker Eltern“ (KKE) an, ein Gemeinschaftsprojekt der Uniklinik Köln und des Vereins „Lebenswert“, das sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.

Die Initiative leistet professionellen seelischen Beistand und hilft Kindern und Eltern, die Ausnahmesituation zu bewältigen. Die Nachfrage ist so groß, dass sie die Kapazitäten des therapeutischen Teams übersteigt. Nun kann es sein Angebot dank einer Spendenverdoppelungsaktion erweitern, deren Ergebnis am Mittwoch im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) der Uniklinik vorgestellt wurde.

Die großzügige Unterstützung der Bethe-Stiftung ist für uns ein Segen.
Prof. Werner Görg, Vorsitzender des Vereins

Mit der Bethe-Stiftung, die vor allem soziale Projekte unterstützt, die dem Kindeswohl zugutekommen, verabredete der Verein im vergangenen Jahr, innerhalb von drei Monaten aus eigenen Kräften Spenden einzuwerben; würde er es schaffen, den anvisierten Betrag von 4000 Euro zu erreichen, würde die Stiftung die Summe verdoppeln. So ist es geschehen.

Köln: Verein sammelt 22.000 Euro Spenden

Martin Hamburger vom Vorstand der Stiftung überreichte den Scheck. Dabei wurde bekannt, dass der Verein, der stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern ist, in den Monaten vor Weihnachten sogar 22.000 Euro an Spenden erzielt hat. Also ist die Initiative nun mit zusätzlichen 26.000 Euro ausgestattet. „Die großzügige Unterstützung der Bethe-Stiftung ist für uns ein Segen“, sagte Prof. Werner Görg, Vorsitzender des Vereins, und wies darauf hin, die psychoonkologische Unterstützung, die „Lebenswert“ leistet, werde größtenteils nicht von den Krankenkassen refinanziert.

Betreut von professionellen Therapeuten, können Kinder zur Entlastung spielen und basteln, ihren Gefühlen beim Malen Ausdruck geben und nicht zuletzt Fragen stellen, die ihnen auf der Seele brennen. Regine Dülks, die das KKE-Projekt leitet, erwähnte Kinder, die Angst haben, zur Schule zu gehen, weil sie in dieser Zeit nicht nach den erkrankten Eltern sehen können. Auch an Jugendliche richtet sich das Angebot.

In die begleitenden Gespräche werden ebenso die Eltern einbezogen, die Hilfe suchen und Ermutigung brauchen; sie erhalten Ratschläge, wie sie am besten mit ihren Kindern umgehen. Je nach Situation sind auch Hausbesuche möglich. Die Krankheit eines Elternteils sei nicht gesondert zu betrachten, sagte Therapeut Jürgen Pfitzner, sondern das ganze System Familie werde „massiv erschüttert“.

Weitere Spende der Bethe-Stiftung in Aussicht

Mit Sandra Vohl ist das Team komplett. Dank der Spenden können die Kinder- und Familientherapeuten ihre Stundenzahl aufstocken, und gegebenenfalls wird eine weitere Fachkraft dazu geholt. Hamburger stellte in Aussicht, die Bethe-Stifung könne noch in diesem Jahr ein weiteres Mal unterstützend eingreifen.