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Überraschende WendeKölner Traditions-Musikhaus Tonger öffnet wieder

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Thomas Giehl stieg 2015 als Geschäftsführer beim Musikhaus Tonger ein, um das Geschäft aus der Krise zu führen.

Köln – Ende Februar endete mit dem Räumungsverkauf die Ära des Traditionsgeschäfts Tonger an der Zeughausstraße. Doch die Schließung nach der Insolvenz sollte nur von kurzer Dauer sein. Tonger, eine der ältesten Musikhandlungen Deutschlands, hat überraschend eine Zukunft. Schon am Donnerstag, 14. März, öffnet das Geschäft wieder.

Neuer Inhaber ist Alfred Loib, Chef des im bayerischen Reichertshofen ansässigen Noten-Großhandel MGS Loib GmbH. Neben Noten sollen in Köln weiterhin Instrumente verkauft werden, darunter vor allem akustische Instrumente wie Gitarren und Geigen. „Wir möchten das Angebot zusätzlich breiter machen, mehr Noten, mehr Instrumente, mehr alles“, sagte Loib auf Anfrage. So sei zum Beispiel geplant, den CD-Bereich zu erweitern. Mit Schnäppchen-Angeboten soll neue Kundschaft gewonnen werden.

Geschäftsführer hatte Insolvenz angemeldet

Kundschaft hatte Tonger zuletzt gefehlt. Ende Dezember 2018 hatte Geschäftsführer Thomas Giehl Insolvenz angemeldet. Die Gründe seien eigene Fehler, die Konkurrenz durch Online-Händler und billige, qualitativ schlechte Ware aus Fernost gewesen, gab er an. Über den Fortbestand des Geschäfts zeigte sich Giehl erfreut. Auf der Facebook-Seite des Musikhauses bedankte er sich bei Loib, dem Insolvenzverwalter und seinen Mitarbeitern, „die neben der Unsicherheit der letzten Wochen noch einen Knochenjob gemacht haben!“ Loib wolle vier Mitarbeiter übernehmen.

Im Februar hatte Tonger den Ausverkauf mit Rabatten von bis zu 90 Prozent begonnen. Er hoffe, so Giehl, dass das Haus künftig ähnlich gut besucht werde wie in den letzten Wochen. Das Feld sei nun so bereitet, dass das Musikhaus fortgeführt werden könne. Mit den Möglichkeiten des neuen Eigentümers Loib habe Tonger eine gute Chance, sich auf dem Markt zu behaupten.

Ob für Loib der Standort an der Zeughausstraße 24 nur der Anfang seines Engagements in Köln ist, wird sich zeigen. „Die Mieten in Köln sind sehr hoch“, sagt der Unternehmer, „aber falls wir etwas Perfektes finden, ist eine Erweiterung nicht ausgeschlossen.“