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Vorsicht „Wash-Wash-Trick“Kölner behaupten, auf wundersame Weise Geld zu vermehren

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Falsche Fünfziger

Köln – Immer wieder finden sich Opfer einer kriminellen Masche, die als „Wash-Wash-Trick“ bekannt ist: Die Täter behaupten, sie könnten auf wundersame Weise echtes Geld vermehren. Ein Beispiel bot ein Prozess am Montag vor dem Amtsgericht. Des Betrugs angeklagt war Aman T. (33). Er stritt den Vorwurf ab und beteuerte, bei dem dubiosen Geschäft habe er nur einem gewissen Ibrahim als Dolmetscher gedient. Sein Leugnen half nichts. „Sie haben uns einen Bären aufgebunden“, sagte der Richter, der ihn zu zehn Monate Haft auf Bewährung verurteilte.

Ausführlich hatte das Opfer Mesut K. (55, alle Namen geändert) das Geschehen geschildert. Demnach spielte sich Folgendes ab: 2018 wollte er seinen Kiosk in Nippes, der schlecht lief, loswerden und schaltete eine Anzeige. Aman T. meldete sich. Beim ersten Treffen zeigte er sich interessiert und akzeptierte gleich den genannten Preis: 80.000 Euro.

Aus einem 50-Euro-Schein wurden angeblich drei

Beim zweiten Treffen sagte er, es gebe Probleme, die Summe zu besorgen. Dann führte er seinem Opfer vor, wie sich Bargeld vervielfältigen lasse. Er bat Mesut K. um einen 50-Euro-Schein, legte ihn mit unbedruckten Papierstücken zusammen, gab eine Flüssigkeit und Pulver dazu, verpackte alles in Alufolie – und wie von Zauberhand schienen aus einem Schein drei Banknoten zu werden.

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Nachdem Mesut K., den hohe Schulden drückten, den Kiosk anderweitig für 60.000 Euro verkauft hatte, kam er wieder in Kontakt mit Aman T. Mit dem Versprechen einer Provision von 30 Prozent ließ der sich von Mesut K. die 100-Euro-Scheine aus dem Kioskverkauf geben, tauschte sie heimlich gegen Falschgeld aus einem mitgebrachten Kanister aus und begann die Prozedur. Unter dem Vorwand, die Chemikalien müssten einige Zeit wirken, ließ er sich nach Ehrenfeld bringen – und verschwand. Mesut K. erzählte seinem Sohn davon, der im Internet schnell auf den Trick stieß. Sie gingen zur Polizei.

Aman T. habe die Tat mit „erheblicher krimineller Energie“ geplant und mit „Perfektion“ ausgeführt, sagte der Richter. Doch der mehrfach vorbestrafte Mann machte einen Fehler: Er ließ eine Wasserflasche mit seinen DNA-Spuren zurück.