Jährlich findet in den städtischen Wildparks eine Bestandsregulierung statt – einige Tieren werden geschossen. Laut Stadt ist das unumgänglich.
Wildgehege in KölnWarum jährlich Tiere in städtischen Parks geschossen werden
Im Spätherbst fallen in den Kölner Wildparks in den Morgenstunden jährlich Schüsse – das führt oftmals zu Verwunderung unter den Kölnerinnen und Kölnern, die sich während dieser Zeit in der Nähe aufhalten. In dieser Jahreszeit wird regelmäßig, so auch in diesem Jahr, der Wildbestand in den Parks reguliert, das bedeutet konkret: Die Tiere werden geschossen. Genauer handelt es sich nach Angaben der Stadt Köln um Dam- und Rotwild (beides Hirscharten), Mufflons und Wildschweine.
Stadt Köln will Anzahl der geschossenen Tiere gering halten
„Um die Anzahl der zu entnehmenden Tiere nicht unnötig groß werden zu lassen, wurde die Anzahl der geschlechtsreifen Weibchen reduziert, was zu weniger Nachwuchs führt“, heißt es seitens der Stadt. Der Großteil der Abschüsse sei für dieses Jahr bereits erfolgt, nur in einzelnen Gehegen seien noch weitere Entnahmen notwendig.
Die Notwendigkeit ergibt sich aus der Haltungsform der Tiere: „In den städtischen Wildgehegen werden heimische Wildarten in ihrem natürlichen Lebensraum und in natürlichen Sozialstrukturen gehalten. Das bedeutet, dass immer Tiere beiderlei Geschlechts und unterschiedlichen Alters in den Gehegen gehalten werden. Dies führt zu einer entsprechenden Vermehrungsrate“, so eine Stadtsprecherin.
Kölner Wildparks: Keine Alternativen zum Abschuss von Hirschen
Von mobilen Hochsitzen aus erlegen Jäger jedes Jahr in den Wildgehegen Dünnwald, Lindenthal, Brück und Gut Leidenhausen eine gewisse Anzahl an Wild, damit die Population im Verhältnis zur Fläche nicht zu groß wird. Im vergangenen Jahr wurden etwa in Lindenthal 13 Tiere getötet. Alternativen gebe es laut Stadt nicht: „Maßnahmen zur Beschränkung der Vermehrung sind bei Wildtieren kaum möglich. So lassen sich Hirsche nicht kastrieren, weil dies zu Missbildungen führt.“
Zu Zeiten des Abschusses am Morgen werden Hinweisschilder an den Eingängen angebracht, Besucher haben dann zeitweise keinen Zutritt. Angekündigt wird das laut Stadt vorher nicht. Die Jäger nutzen laut Angaben der Stadt Köln ausschließlich Waffen mit Schalldämpfern, um den Stress bei den Tieren gering zu halten und so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Das Veterinäramt überwacht die Maßnahme.
Das Fleisch der geschossenen Tiere wird verkauft. Teile der Gehege in Dünnwald und Brück sind infolge der Abschüsse laut Stadt derzeit nicht besetzt, Besucher haben aber weiterhin die Möglichkeit, die verbleibenden Tiere zu beobachten.