Satirischer WochenrückblickWas Heinzelmännchen mit dem „O“ im Kölner Zoo zu tun haben
Köln – Das darf nicht wahr sein. Da habe ich all die Jahre meine Freunde in den Rheinauhafen geschleppt, ihnen voller Stolz die Kranhäuser präsentiert, damit sie mal sehen, dass Köln auch Weltstadt kann und nicht bloß Veedelitis und Fastelovend. Und wenn sie sich dann, den Nacken steif vom Staunen und Nach-oben-Gucken, schon auf den Brauhaus-Besuch freuten, habe ich erst mal nachgelegt. Da ganz oben, in dem Penthouse, da wohnt der Podolski. Der Weltmeister von 2014. Die lebende Legende.
Dabei ist das gar nicht mehr so sicher. Prinz Poldi, so heißt es, könnte sein schickes Zuhause längst verkauft haben. An einen Boxer. Wie stehe ich jetzt da? Meine Freunde haben mir auch immer abgenommen, das Rhein-Energie-Stadion sei Poldis Wohnzimmer und der Dreikönigsschrein im Dom die Lagerstätte der Gebeine der Heiligen Drei Könige. Und nicht von irgendwelchen Hühnerknochen, die aus touristischen Gründen ausgeschlachtet werden.
Der Kölner Zoo es zo
Keine Könige im Dom, kein Prinz im Kranhaus. Am Ende nehmen mir meine Freunde nicht mal mehr die Heinzelmännchen ab. Da kann ich sie noch so oft zum Brunnen führen. Dabei flitzen sie doch gerade jetzt Nacht für Nacht durch die dunklen Gassen, um uns vor den Corona-Leugnern zu schützen, die die Welt auf den Kopf stellen wollen.
Vor dem Zoo sollen die Heinzelmännchen in der Leuchtreklame über dem Haupteingang sogar das zweite „O“ abgeschaltet haben, um den Kölschen zu ermahnen: Bliev met dinger Fott zehus. D’r Zoo es zo.Wie? Das glauben Sie nicht. Fahren Sie in der Dämmerung einfach vorbei. Das „O“ ist aus, die Seilbahn fährt nicht, die Erdmännchen sind im Lockdown und den Geißbock hat seit Wochen auch keiner mehr gesehen.
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Wie ich meine Freunde kenne, wird jetzt irgend so ein Schlaumeier im Zoo anrufen und nachfragen, ob das wirklich stimmt mit den Heinzelmännchen. Und man wird ihm antworten, das habe mit der Pandemie nichts zu tun, die Leuchtschrift sei schon ein paar Wochen kaputt, die neue längst bestellt.
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Glauben Sie das bloß nicht! Am Sonntag wird Poldi gegen Mittag das Kranhaus verlassen, mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage sausen und in seinem Wohnzimmer im Stadion den ersten Saisonsieg des Effzeh feiern. Gegen Union Berlin. Man wird ihn nur nicht sehen können. Wegen des Lockdown.