Neun Fälle in KölnWelche Gefahr geht von der indischen Corona-Variante aus?
Köln – In Köln wurden bislang neun Infektionen mit der indischen Corona-Variante erfasst. Bis auf einen noch nicht sicher bestätigten Fall handelt es sich bei den Ansteckungen mit der Variante B.1617 um „mitgebrachte Infektionen aus Indien“, wie ein Sprecher der Stadt am Mittwoch erklärte. Das Gesundheitsamt konnte demnach alle Betroffenen und deren enge Kontakte so isolieren, dass „keine akute Beunruhigung besteht“.
Weil Indien als Virusvariantengebiet gilt, müssen alle Einreisenden in Köln aktuell „bei einem Voraufenthalt in den letzten zehn Tagen ein negatives Covid-19-Testergebnis vorlegen“, wie der Sprecher betont. Verpflichtend sei zudem eine vierzehntägige Quarantäne – auch für Genesene oder Geimpfte.
„Die Immunantwort ist nicht schlagartig bei null“
„Die strenge Quarantäne nach einer Einreise aus Indien halte ich für eine sehr gute Maßnahme“, sagt der Virologe Rolf Kaiser. Sein Fachbereich an der Uniklinik untersucht positive PCR-Tests in Köln. Innerhalb der B.1617-Variante gebe es „Mutationen, die unserer Immunantwort ausweichen“, sagt Kaiser.
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Aber: „Die Immunantwort ist nicht schlagartig bei null, sie ist erkennbar herabgesetzt und schwächer. In vielen Fällen aber noch ausreichend.“ Geimpfte und Genesene haben demnach gute Chancen, vor einer Infektionen mit der Variante und insbesondere vor schweren Verläufen geschützt zu sein.
Keine weite Verbreitung in Köln
Kaiser sagt rückblickend, die britische Variante habe „das Feld im Winter völlig neu aufgerollt“. Man könne nicht ausschließen, dass so etwas erneut passiere, „bei der indischen Variante ist davon aktuell aber noch nicht zu sprechen.“
Köln sieht er „in der Diagnostik sehr gut aufgestellt“. Durch die Überprüfung aller positiven PCR-Tests „haben wir die Entwicklung ständig im Blick“. Die indische Variante habe sich in Köln bislang „nicht weit verbreitet, das können wir sicher sagen“, so Kaiser.