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Andere Städte weit vorausKöln will mit Trinkwasserbrunnen gegen Klima-Krise angehen

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Er­fri­schung am Kurt-Ha­cken­berg-Platz. Hier steht Kölns einziger Trink­was­ser­brun­nen.

Köln – Sie sind wie Oasen in der prallen Sonne: Spätestens seit der Hitzewelle im Juli und den Hitzerekorden des vergangenen Sommers ist klar, dass Trinkbrunnen in der Stadt immer wichtiger werden. Zumal es laut den Umweltmeteorologen des Deutschen Wetterdienstes insbesondere Metropolen wie Köln von der Klima-Krise betroffen sind, weil es hier durchschnittlich zwei bis drei Grad wärmer ist, als außerhalb der Stadt.

Daher rät der Deutsche Städte- und Gemeindebund den Kommunen zum massiven Ausbau von Trinkwasserbrunnen. Zumal die Verbreitung der Trinkwasserbrunnen noch den positiven Nebeneffekt hat, dass der Müll reduziert wird, wenn jeder seine Wasserflasche in der Tasche trägt, und diese überall problemlos wieder auffüllen kann. So wird die Flut von Plastikflaschen mit Trinkwasser eingedämmt.

Zwölf neue Trinkwasserbrunnen für Köln

In Köln sollen nun zwölf neue Trinkwasserbrunnen entstehen, wo die Kölner unkompliziert und kostenlos ihren Durst stillen sollen: In jedem Stadtbezirk einer sowie in der Innenstadt vier. Das Projekt „Zwölf Trinkwasserbrunnen für Köln“ hatte der Rat im Frühsommer per Dringlichkeit zur Vorlage gebracht, nachdem zuvor zunächst drei Pilotbrunnen – am Kurt-Hackenber-Platz-Platz, im Blücherpark sowie im Skaterpark am Rheinauhafen – an den Start gebracht worden waren.

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Eigentlich sollten die zwölf Brunnen, die von der Rhein-Energie als Eigentümer betrieben werden, schon allesamt in diesem Sommer sprudeln. So war es geplant. Doch die Inbetriebnahme verzögert sich: Zunächst haben alle Bezirksvertretungen sich in einer eigenen Meinungsbildung jeweils auf einen Standort in ihrem Beritt einigen müssen. Zur von der Stadt vorgegebenen Auswahl standen ein Veedelsplatz, eine stark besuchte Grünanlage, ein öffentlicher Sportplatz oder die Umgebung von Schulen oder Unis. „Jetzt stehen alle zwölf Standorte fest“, bestätigt Stadtsprecher Jürgen Müllenberg.

Sie reichen von parknahen Standorten wie dem Kalker Bürgerpark oder dem dem Mülheimer Stadtgarten über zentrale Plätze wie den Maternusplatz in Rodenkirchen bis zu Sportanlagen wie in Chorweiler an der Sportanlage in der Nähe der Merianstraße. Derzeit bereitet die Rhein-Energie die Ausstattung der Standorte mit Strom und Wasser vor. Anfang September wollen Stadt und Rhein-Energie bekanntgeben, wie viele Brunnen tatsächlich noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und welche erst 2020.

Berlin ist Köln weit voraus

Mit dem Trend zum Trinkwasserbrunnen nimmt Köln eine Entwicklung auf, die in anderen Metropolen bereits deutlich verbreiteter ist: So gibt es in Berlin derzeit 48 solcher öffentlichen Trinkbrunnen, bis Ende diesen Jahres sollen weitere 100 neue Trinkbrunnen dazu kommen. Andere europäische Metropolen sind noch deutlich besser mit öffentlichen Trinkwasserbrunnen ausgestattet: So stehen in Paris nach Angaben des Wasserversorgers Eau de Paris fast 1000 Brunnen im Stadtbereich, in Rom sind es rund 2500.

Hauptherausforderung sind für die Kommunen die Kosten. In Köln wird die Stadt der Rhein-Energie eine jährliche Kostenpauschale von 161.628 Euro entrichten für die Unterhaltung. Um die Kommunen zu entlasten, fordert die Bundestagsfraktion der Grünen, dass der Bund im Rahmen der Städtebauförderung die Einrichtung von Trinkwasserbrunnen fördern solle. Besonders solche an so genannten Hitze-Hotspots und an Haltestellen von Bus und Bahn.

Weitere Brunnen sind zunächst nicht vorgesehen

In Berlin werden die neuen Brunnen vor allem an Haltestellen wie etwa an den S-Bahnhöfen Schönhauser Allee und Wannsee gebaut. Müssten nicht angesichts einer steigenden Zahl von Hitzetagen die Zahl der Brunnen und die Standorte daraufhin modifiziert werden, dass sie danach ausgewählt werden, wo die Hitze sich sich am meisten staut? Zunächst mal bleibe es bei zwölf Brunnen.

„Weitere Trinkwasserbrunnen seien nicht vorgesehen“, erklärte Stadtsprecherin Simone Winkelhog. Aber nach drei Jahren Betrieb soll das Projekt „Trinkwasserbrunnen für Köln“ noch einmal überprüft werden. Je nachdem wie diese ausfalle, könne es eine Empfehlung zum Ausbau geben.