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„Zu wenig Personal“Kölner Tierheim sucht dringend neue Mitarbeiter

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Laura Bahr hat gut zu tun mit den lebhaften Stafford-Welpen

Zollstock – Laura Bahr ist noch nicht ganz im Raum, da wuseln Julia, Amalie, Rambo, Wiebke und Aurelia schon um sie herum. Schnell schließt sie die Tür, damit keiner der fünf lebhaften Stafford-Welpen rausflitzt. Die Tierpflegerin bringt den Kleinen Trockenfutter und kontrolliert, ob Kot im Raum liegt. Den entfernt sie sofort, denn die Hundebabys haben im Moment Parasiten und befinden sich in der Isolierstation.

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Laura Bahr hat gut zu tun mit den lebhaften Stafford-Welpen

Die 29-Jährige arbeitet seit fünf Jahren im Tierheim. „Es macht mir Riesenspaß. Es ist toll, die Fortschritte der Tiere zu sehen. Zum Beispiel bei den Welpen, sie kamen ganz klein, jetzt sind sie größer und ich kann schon etwas mit ihnen trainieren. Es ist auch schön, wenn man sich um alte Hunde kümmern kann, die kein gutes Leben hatten und zu sehen, wie sie hier aufblühen, kräftiger werden, glänzendes Fell bekommen“, schildert Bahr.

Tierheim seit September vergeblich auf der Suche

Die junge Frau ist eine von 28 festangestellten Mitarbeitern – inklusive sieben Azubis – im Konrad-Adenauer-Tierheim in Zollstock. Die seien alle sehr engagiert, lobt Petra Gerigk, Leiterin der Einrichtung. „Das Problem ist: Wir haben zu wenig Personal. Wir brauchen dringend noch zwei weitere Tierpfleger in Vollzeit, vor allem für die Hunde, und drei Wochenendaushilfen“, sagt sie. Im letzten Oktober verließen einige Mitarbeiter die Einrichtung, seither ist das Tierheim auf der Suche nach Ersatz – bisher vergeblich. „Wir haben Anzeigen in Zeitungen geschaltet, auf unserer Homepage, in sozialen Netzwerken, auf Veranstaltungen Flyer verteilt. Es ist unglaublich schwierig Personal zu finden, vor allem gelernte Kräfte“, berichtet Gerigk.

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Leonie Richter, 20, ist Azubi im Tierheim und sehr zufrieden mit ihrem Job. Katze Alisa aus der Ukraine genießt die Streicheleinheiten.

Auch den anderen Tierheimen in der Umgebung gehe es so, sagt sie.Der Betrieb läuft, dank des Einsatzes der Mitarbeiter, aber die Situation ist angespannt und lässt keinen Raum für Puffer. „Das ist kein Dauerzustand. Die Mitarbeiter müssen auch in Urlaub gehen können“, so Gerigk.Ende Juni musste die Einrichtung gar die Tore für die Besucher schließen, da fünf Mitarbeiter gleichzeitig erkrankten und andere im Urlaub waren. „Diejenigen, die da sind, haben mehr zu tun mit der Tierpflege und dadurch keine Zeit, sich um Besucher zu kümmern und Vermittlungsgespräche zu führen. Hoffentlich können wir bald wieder öffnen“, erläutert Gerigk.

Gesucht werden Mitarbeiter mit dem nötigen Know-how

Zudem ist das Tierheim derzeit so voll wie lange nicht mehr, rund 350 Tiere werden derzeit hier versorgt, um die 70 Hunde, über 130 Katzen, der Rest sind Reptilien, Vögel und Nagetiere. Gehege reinigen, Zwinger säubern, Futter zubereiten, die Tiere zum Tierarzt bringen – der ist viermal die Woche vor Ort – Hunde ausführen, Wäsche machen, die Wirtschaftsräume sauber halten, Futter- und Sachspenden sortieren – das sind die Hauptarbeiten der Tierpfleger.

Für die beiden Vollzeitstellen suche man ausgebildete Tierpfleger oder tiermedizinische Fachangestellte, erklärt Gerigk. „Hier braucht man schon das nötige Know-how“, sagt sie.

Tierheim Zollstock

Adresse: Kölner Tierschutzverein von 1868, Konrad-Adenauer-Tierheim, Vorgebirgstrasse 76, 50969 Köln.Bewerbungen können geschickt werden an: info@tierheim-koeln-zollstock.de.

Öffnungszeiten: Mo – Fr von 14:00 bis 17:00 Uhr, Sa von 10:00 bis 13:00 Uhr. Bis auf Weiteres ist das Tierheim für Besucher geschlossen. Weitere Infos unter www.tierheim-koeln-zollstock.de. 

Gearbeitet wird in unterschiedlichen Schichten, zwischen 7 und 21.30 Uhr. „Die Aushilfen müssen keine gelernten Kräfte sein, aber körperlich und psychisch belastbar“, so Gerigk. Sie sind samstags, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 13 Uhr im Einsatz, auf 450-Euro-Basis. Der Stundenlohn für die Tierpfleger startet bei 12 Euro und erhöht sich je nach Qualifikation und Länge der Beschäftigung.

Arbeitgeber ist der Kölner Tierschutzverein von 1868. „Wir hoffen, dass es bald klappt mit neuen Mitarbeitern. Wir wollen auf keinen Fall den Standard in der Tierversorgung zurückschrauben, sondern die Tiere weiterhin bestmöglich versorgen“, betont Gerigk.