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„Klebt euch nicht zu“Stadt Köln startet Aktion gegen Aufkleber auf den Straßen

Lesezeit 2 Minuten

FC-Trainer Markus Anfang unterstützt die Aktion.

Köln – Es sah fast so aus, als stünde Markus Anfang am Mittwochmittag am Neumarkt, um sich im Namen seines Arbeitgebers zu entschuldigen. Diesmal soll der Cheftrainer des 1. FC Köln nicht über Abwehrriegel sprechen, sondern über Aufkleber, die das Stadtbild ruinieren.

Weil sich Markus Anfang mit PR auskennt, tut er das auch artig. Anfang steht hier schließlich als Werbeträger für die Aktion „Klebt euch nicht zu“. Die Stadt wirbt mit Plakaten gegen Aufkleber auf Laternenmasten, Stromkästen, Straßenschildern.

Viele FC-Aufkleber in der Stadt verteilt

Anfang stört sich daran, sagt er: „Wir Kölner besingen und lieben unsere Stadt. Doch wir sollten sie, wie alles, was man liebt, pflegen.“ Dass viele Anhänger seines Vereins glauben, ihre Liebe per Aufkleber ausdrücken zu müssen, in Bahnen, an Ampeln und Hauswänden, gibt auch Anfang zu.

Deshalb ist er ja hier. „Für den 1. FC Köln hat man in der Stadt immer ein offenes Ohr. Ich hoffe, dass es wirkt“, sagt Wilfried Berf von den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB), denen die Reinigung viel Geld kostet – bis zu 60 Euro pro Verkehrsschild.

Über 100 Aufkleber an einem Laternenmast

Vor Kurzem habe man im Kwartier Latäng sauber gemacht. „An einem Laternenmast mussten wir mehr als 100 Aufkleber entfernen“, sagt Berf: „Aufkleber wirken, wie beim wilden Müll, wie ein Magnet, der weitere Aufkleber anlockt.“ In Zukunft will die Stadt mehr Laternen und Stromkästen mit einer Schutzschicht überziehen. Dann sollen die Sticker fast von alleine abfallen.

Anfang appelliert zudem an das Verhalten der Menschen. „Es hat mit Wertschätzung zu tun, dass man die Stadt sauber hält. Wir haben früher unsere Schulhefte beklebt. Das hat doch auch gereicht“, sagt Anfang noch. Dann ist der Kurzbesuch vorbei.